Ich bin also vom 31. Mai bis am 5. Juni in Quito gewesen. Ist wieder auf fast 3000 Metern Höhe mit den bekannten Symptomen die ich hier nicht nochmals wiederholen will. Am 5. Juni hab ich ein Auto gemietet und wollte damit bis zum 12. Juni unterwegs sein und Ecuador kennenlernen. Ich bin von Quito nach Esmeraldas an der Pazifikküste gefahren und dann von dort die ganze Küste runter bis nach Salinas. Von dort nach Guayaquill und über Riobamba zurück nach Quito. Gestern Abend (9. Juni) bin ich wieder hier in Quito angekommen. Ja, ich habe die ganze Stecke in 4 Tagen abgebrettert denn es hat geregnet und nochmals geregnet. Durch den Regenwald war es ok, der heisst ja nicht umsonst so. Sehr schön denn es ging immer wieder in den Nebel rein und wieder aus dem Nebel raus mit teilweise sensationellem Ausblick. Immer wenn es weit und breit kein Dorf oder keine Stadt hatte war die Natur traumhaft, aber sobald irgendwo Menschen leben ist einfach alles versaut mit Abfall. Es hat zwar schon überall Schilder auf denen steht 'bewahren wir unsere Umwelt, halten wir sie sauber' usw aber wenige halten sich daran. Was mich vor allem verwundert ist, dass es die Leute scheinbar einfach nicht stört. Auch wenn direkt neben dem Hauseingang ein stinkender Abfallhaufen liegt ist das den Leuten scheinbar egal. Mühsam und wirklich schade. Eben, der Regen. Da viele Strassen nicht asphaltiert sind ist natürlich bei Regen alles ein riesen Matsch. Das war auch der Grund warum ich die Nase voll hatte und so schnell wieder zurück in Quito war. In Quito hat es übrigens TrolleBusse. Die haben eine eigene Spur und sind das schnellste Verkehrsmittel in der Stadt die sehr schmal dafür aber extrem lang ist. Leider sind sie meist total überfüllt. Aber die Idee find ich gut.
Heute war ich mit der Gondelbahn (ja, gibt's hier auch) auf dem Berg an den Quito grenzt und der 4200 Meter hoch ist. Von Quito aus ist es nur ein Hügel wie der Gurten in Bern aber eben, Quito selber ist ja wieder fast auf 3000 Metern Höhe.
Etwas sehr interessantes ist das Dorf 'mitad del mundo' das ein paar Kilometer nördlich von Quito liegt. Ecuador heisst ja nicht umsonst so. Der Äquator geht genau durch dieses Dorf und das ist natürlich dort ein Verkaufsargument. Nebem viel Schnickschnack machen sie dort eine interessante Demonstration mit der jeder selber feststellen kann ob er in der nördlichen oder in der südlichen Hemnisphäre ist. Jeder (oder nicht?) weiss, dass Wasser wenn es aus dem Lavabo oder aus der Badewanne abfliesst einen Strudel erzeugt. Dieser Strudel geht in der nördlichen Hemnisphäre im Uhrzeigersinn und in der südlichen Hemnisphäre den andern Weg rum (oder war es umgekehrt). Ist egal, das Prinzip stimmt. Wenn man nun aber ganz genau auf dem 00-00-00 Grad steht dann gibt es keinen Strudel sondern das Wasser fliesst direkt und gerade runter. Das konnten wir wunderbar beobachten an einem mobilen Lavabo. Man musste es nur einen Meter auf die eine oder andere Seite des Äquators stellen und konnte das Phänomen beobachten. Genauso ist es möglich ganz genau auf dem Äquator auf einer total flachen Ebene (ja ich weiss, eine Ebene ist normalerweise flach aber es geht darum dass sie flach sein muss wie ein Spiegel) ein Ei zu stellen. (Ja, logisch, so wie es sonst eben nicht geht, nicht einfach hinlegen). Das hat damit zu tun dass sich am Äquator die Kräfte gegenseitig aufheben. Wer mehr darüber wissen will findet problemlos entsprechendes im Internet.
Nun bin ich also hier und mein Flug nach Caracas ist erst am 17. Ich hab aber nicht im Sinn bis dann hier zu verweilen und werde morgen versuchen mein Ticket nach Venezuela auf den 12. Juni zu verschieben. Ich hoffe in Venezuela bleibt es vorläufig ruhig. Die haben ja im Moment recht Stress weil der Oberheini der Regierung eine beliebte Radiostation geschlossen hat weil sie nicht 'lieb' mit ihm
waren - ZENSUR !!!
Ecuador |
2 Kommentare:
Sei vorsichtig mit dem Wort Zensur - wie immer gibt es 2 Seiten. Es geht hier um RCTV - eine TV Station in Venezuela. Sie wurde nicht geschlossen, sondern ihr wurde bloss keine neue Funklizenz erteilt (Die Lizenzen muessen in Venezuela alle paar Jahre erneuert werden).
Die offizielle Version ist dass all die guten Frequenzen noch immer im privatem Besitz sind (aus der Vor-Chavez Zeit) und keine freien Lizenzen fuer neue (der aktuellen Regierung freundlich angesinnte) Stationen verfuegbar sind.
Zudem hat die Station massive am Putch gegen Chavez in 2002 mitgemacht. Da gibt es uebrigens einen guten Dokumentationsfilm dazu "The Revolution will not be televised" (Details auf wikipedia.org). Die absichtliche Falschinformation die da verbreitet wurde wuerde in manchen Laendern ein schnellen Lizenzenzug bewirken.
Aber es ist sicher spannend mit ein paar Leuten in Venezuela darueber zu sprechen und ihre Meinung zu hoeren.
Ja, Du hast recht. Ich weiss eigentlich fast gar nichts über die Situation dort und werde mich als Tourist auch nicht politisch äussern. Bis jetzt bin ich damit immer gut gefahren. Mein Herz schlägt übrigens auch eher links aber leider gibt es die Linken so wie ich sie mir wünsche nicht.
Mario
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