Mittwoch, 14. Mai 2025

EU25 Liverpool und zurück nach Hause

Am 15. April begann die nächste Etappe meiner Reise. Mit dem TGV – französischer Hochgeschwindigkeitskomfort in Reinform – fuhr ich von Basel nach Paris. Die Fahrt verlief ruhig und angenehm, fast schon meditativ.

In Paris wählte ich dasselbe Hotel wie im Vorjahr. Kein Ort der Extravaganz, aber sauber, freundlich und von einem gewissen nostalgischen Charme geprägt. Das Haus wirkt wie aus einer anderen Zeit – genauso wie die Besitzer, die mit stoischer Ruhe ihren Betrieb führen.

Eigentlich hatte ich geplant, direkt nach London weiterzureisen, doch ausgebuchte Züge machten mir einen Strich durch die Rechnung. So blieb ich eine Nacht länger in Paris. Ohne konkretes Programm nutzte ich die Zeit für einen Tag im Müßiggang – entspannt, ziellos, fast schon kontemplativ.

Am 17. April ging es mit dem Eurostar über den Ärmelkanal. Die Abfertigung in der Gare du Nord war effizient, wenn auch etwas eng und steril. In London selbst dann keine Kontrollen mehr – das Einreisen verlief erstaunlich unspektakulär.

Mit der Underground erreichte ich rasch die Station Earl’s Court. Mein Hostel lag ganz in der Nähe, fast identisch zu meinem letzten Aufenthalt. Das Zimmer war einfach, aber angenehm – ich teilte es mit drei anderen Reisenden, die mir eher wie flüchtige Figuren am Rand erschienen.

Am Nachmittag besuchte ich erneut die Abbey Road Studios. Viel hatte sich nicht verändert – aber genau das machte den Besuch fast beruhigend. Manche Orte wirken gerade durch ihre Beständigkeit besonders.

Mein nächstes Ziel war Liverpool. Doch der direkte Zug dorthin fiel wegen Bauarbeiten aus – der Bahnhof war bis Montag geschlossen. Zum Glück fand sich eine alternative Verbindung, wenn auch etwas umständlich: Erst mit dem Zug in einen Vorort – „Vorort“ meint hier gut 80 Kilometer Entfernung – dann weiter mit dem Bus, und schliesslich der Anschlusszug nach Liverpool.

Kurz überlegte ich, ein Auto zu mieten – ein Reiz lag in der Unabhängigkeit. Doch ich verwarf den Gedanken. Mein Arzttermin am 29. April war gesetzt und wichtiger als jedes Abenteuer. Also: keine Umwege, kein Risiko – nicht diesmal.


 

 

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