Freitag, 15. Juni 2018

Über Ansan nach Seoul

Es ist nun die 4. und letzte Nacht die ich hier im Hotel ‚Days Inn‘ in Seoul verbringe. Im Nachhinein gesehen ist Seoul wohl der interessanteste Ort in ganz Süd-Korea.

Ich vergleiche oft mit Indien. In Indien lebt die Vergangenheit noch. Die ganze riesige Vielfalt der tausenden von Tempeln, Palästen, Schutzbauten usw ist einfach überall und das Leben findet mitten drin stat.

Hier in Korea ist das Leben so wie bei uns oder in den anderen sog. zivilisierten Ländern. Die Vergangenheit ist grösstenteils ausgelöscht. Man findet sie nur noch an gewissen Orten die man in jedem Reiseführer findet. Vielleicht vergleichbar mit dem ‚Ballenberg Swiss Open-Air Museum‘ bei uns, wo man besichtigen kann wie die Leute vor 200 Jahren gelebt haben. Gut, in der Schweiz haben wir doch noch an vielen Orten alte Stadtkerne. Siehe Bern oder etwa das kleinere Aarberg und natürlich auch Luzern. In Korea gibt es sowas nicht mehr. Das ist wohl auch dem Koreakrieg und vorher natürlich dem 2. Weltkrieg mit der Zerstörungswut der Japaner geschuldet. Auf der anderen Seite war ja Deutschland nach dem Krieg ebenfalls total zerstört, und doch findet man heute sehr viele schöne alte Dörfer und Städte, auch wenn es Nachbauten sind. Wir hatten ja in den 60er Jahren hier in der Schweiz auch diesen blödsinnigen Trend in dem man die Städte modernisieren wollte. Ich kenne selber das Beispiel Luzern wo wunderschöne Gebäude hässlichen 60er Jahre Bauten, die man damals noch total Zukunftsgläubig baute, weichen mussten. Heute sieht das aus wie offene Wunden. Bern war da wohl noch etwas vorausschauender.

Mein Hotel hier ist im Stadtteil ‚Gangnam‘. Falls der Name jemandem bekannt vorkommt, es ist der Ort wo dieser furchtbare Hit ‚Gangnam Style‘ herkommt. Musik und Tanz dazu sind wirklich das Letzte aber dieses Stück hat es in die internationalen Hitparaden geschafft, nur Gott alleine (und auf den berufe ich mich selten) weiss warum. Aber das muss ich leider zu einem Grossteil der heutigen Musik sagen. (Sorry, bin ein Kind der 70er mit Musik aus der  Vietnam-War Ära )

Hier im Hotel hab ich etwas Faszinierendes gesehen. Wenn man hier das Auto parkiert, dann fährt man auf eine runde blecherne Scheibe am Boden die so gross ist, dass ein Auto darauf Platz hat.. Dann steigt man aus und der Angestellte drückt einen Knopf. Das Auto wird automatisch in die richtige Richtung gedreht und in einen grossen Lift verschoben. Die Türe geht zu und das Auto wird automatisch mit dem Lift nach oben befördert. Bis hierher nichts aussergewöhnliches.  Was mich aber aus den Socken gehauen hat ist die Grösse dieser Anlage. Es haben 60 Autos Platz, also auf jeder Seite 30 Autos übereinander. Mein Zimmer ist im 14. Stock. Es kann also gut sein, dass mein Auto gleich nebenan in derselben Höhe parkiert ist. Das ist doch wirklich obergeil, oder etwa nicht?. Ich habe gefragt ob ich mal drinsitzen dürfe damit ich von oben Fotos machen könne, aber man hat es nicht erlaubt. Schade.

Morgen Samstag um 23:55 Uhr fliegt meine Maschine (Emirates A-380) ab nach Dubai und dann von dort 4 Stunden später weiter nach Zürich wo ich am Sonntag Nachmittag um ca. 15:30 Uhr eintreffen werden. Am Montag gehts dann wieder los bei der Arbeit. Dann nehme ich die letzten 2 Jahre in Angriff. Stichtag ist der 31. Juni 2020

Dies ist voraussichtlich der letzte Eintrag in diesem Jahr. Falls die Welt noch existiert geht es voraussichtlich im nächsten Jahr weiter.

Ich hab dieses Jahr zwar noch einen zweiten Zahnarztbesuch in Ungarn vor mir aber da werd ich wohl keine Lust haben was zu schreiben.

Man hört sich, wahrscheinlich im 2019



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