Samstag, 14. Juni 2025

EU25 Wien Prag

Nach einem kurzen Zwischenstopp zu Hause ging es am 12. Juni wieder los. Eigentlich war der Plan, die gescheiterte Norwegen-Reise erneut in Angriff zu nehmen. Leider waren jedoch sämtliche Nachtzüge mit Schlafwagen für die kommenden drei Tage komplett ausgebucht – und ich hatte keine Lust, mir die elf Stunden zurück nach Hamburg erneut in einem regulären Sitzplatz anzutun.

Da ich dank meines Interrail-Passes völlige Flexibilität beim Reisen geniesse, entschied ich mich kurzerhand um und buchte stattdessen den Nachtzug von Zürich nach Wien. Auch dieser war fast ausgebucht, doch ich ergatterte am selben Tag noch einen Platz in einem 6er-Couchette-Abteil. Der Preis: 184 Franken – damit teurer als das 2er-Abteil auf der Rückfahrt von Berlin nach Basel. Sei’s drum – ich buchte.

Am Abend bestieg ich in Zürich den sogenannten Nightjet – ein Zug, der in zwei Richtungen aufgeteilt ist: Ein Teil fährt weiter bis nach Budapest, der andere endet in Wien. Der Vorteil: Man muss sich keinen Wecker stellen, denn es besteht keine Gefahr, versehentlich in Budapest zu landen, wenn man eigentlich nach Wien will.

Als ich mein Abteil fand, stellte ich erfreut fest, dass es sich um ein 2er-Abteil handelte. Warum das bei der Buchung so verwirrend kommuniziert wurde, ist mir schleierhaft – denn 6er-Abteile schien es in diesem Zug gar nicht zu geben. Für ein 2er-Abteil war der Preis jedenfalls absolut in Ordnung.

Die Fahrt verlief angenehm, mein Mitreisender war kein Schnarcher – also völlig unproblematisch.

Am nächsten Morgen erreichten wir den Wiener Hauptbahnhof mit rund 40 Minuten Verspätung. Kein Thema, wenn man ohnehin die ganze Fahrt verschläft.

In Wien stand ich dann vor einer Entscheidung: Da der Check-in in Hotels und Hostels meist erst gegen 15 Uhr möglich ist, hätte ich mein Gepäck irgendwo zwischenlagern und die Zeit totschlagen müssen. Ich entschied mich jedoch, wie beim letzten Mal, direkt weiterzureisen. Also reservierte ich mir einen Platz im Zug um 10:10 Uhr Richtung Prag.

Gegen 15 Uhr kam ich dort an und fuhr per Uber-Taxi zu meinem Hostel – sehr angenehm gelegen, mitten in der Altstadt, diesmal auf der anderen Seite der Moldau.

Prag ist eine traumhaft schöne Stadt. Das haben allerdings auch viele andere Leute bemerkt. Die Stadt ist extrem mit Touristen zugepflastert. An gewissen Orten ist es so wie bei der Luzerner Fastnacht. Man kommt fast nicht durch. Aber was sollst. Ich bin ja auch einer von denen, wie kann ich mich da beklagen! Heute bin ich einige Kilometer zu Fuss unterwegs gewesen und habe grosse Teile der Altstadt erkundet – insbesondere jene Ecken, die ich bei meinen letzten zwei Besuchen noch nicht gesehen hatte.

Morgen geht’s weiter nach Berlin.




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