Sonntag, 14. September 2025

England, CH, Berlin, Spital, Wien, Prag

Nachdem es mir, wie schon erwähnt, in England nicht wirklich blendend ging – man könnte auch sagen: miserabel –, beschloss ich, sicherheitshalber die Flucht nach Hause anzutreten. Am 23. Juli nahm ich also den Zug und schlich über Paris zurück in die Schweiz.

Dort vegetierte ich bis zum 1. August. Es ging mir zwar ein bisschen besser, aber eher so nach dem Motto: „Man stirbt nicht sofort.“ Und da sich bekanntlich nichts bessert, wenn man zu Hause auf der Couch den wandelnden Gartenzwerg gibt, packte ich wieder meine sieben Sachen.

Also: Nachtzug von Zürich nach Wien, und weiter direkt nach Prag. In Prag: Traumwetter, Postkartenidylle, alles wie im Märchen. Ich betone es noch einmal: Prag ist schlicht atemberaubend. Dann, am 4. August, der Aufbruch nach Berlin – Hauptstadt, Hipster, Hektik. Ich blieb fast eine Woche, tat aber so ziemlich… nichts. Und siehe da: Es ging mir prompt schlechter. Diesmal so schlecht, dass sogar ich Angst bekam (und das will was heißen). Die Schmerzen saßen genau dort, wo die Leber ihren Sitz hat – mein persönlicher Schwachpunkt. Am 13. August also mit Schmackes zurück in die Schweiz. Zwei Tage hielt ich mich noch tapfer, dann gab ich auf und meldete mich im Spital.

Diagnose: keine Leberkatastrophe (Applaus, Applaus), sondern eine ausgewachsene Gallenblasenentzündung, hübsch garniert mit einem Stein in XXL. Überraschung: Der Stein war völlig unschuldig – die Entzündung hingegen ein echtes Rätsel.

Therapie: Gallenblase raus, basta. Wie der Blinddarm: ein Organ für die Galerie. Nett, wenn’s da ist, aber niemand weint, wenn’s fehlt. Also ab unters Messer. Operation erfolgreich, vier Tage später war ich wieder entlassen – mit einem Schnitt über den Rippen, der mir wochenlang schmerzhaft in Erinnerung blieb.

Am 4. September war ich wieder halbwegs reisefähig. Da erinnerte ich mich an die „legendäre“ unbezahlte Busse in England. Dummerweise ließ sich das aus der Schweiz nicht regeln, also auf ins Abenteuer „England, die Zweite“.

Über Paris nach London. Am 7. September dort angekommen, wollte ich die Sache Montagfrüh klären. Ich las das Mail noch einmal und… Tusch! Ich hatte natürlich wieder einmal nicht alles gelesen. Thomas fragte trocken: „Kannst du überhaupt Englisch?“ – Touché.

Die Wahrheit: Avis hatte die Busse längst über meine Kreditkarte beglichen. Es war also alles in Butter. Mein Extra-Trip: reinster Nonsens. Aber hey – ich mag London, also verbuchte ich es unter „Kulturreise light“. Blöd nur, dass genau in diesen Tagen die U-Bahn streikte. Drei Tage lang war ich quasi immobil. Sobald die Züge wieder fuhren, stürzte ich mich ins Sightseeing.

British Museum, Natural History Museum – Check. Erkenntnis: Ich bin kein geborener Museumsfan. Am beeindruckendsten fand ich tatsächlich das Gebäude selbst. Kulturbanause? Vielleicht. Aber wenigstens ehrlich.

Am 13. September ging’s zurück. Neu entdeckt: Der Eurostar fährt nicht nur nach Paris, sondern auch direkt nach Brüssel oder Amsterdam. Also zack – Amsterdam.

Ankunft: klirrend kalt. Mein Hostel: ein charmant-schiefes Altbauhaus mit Treppen, die so steil waren, dass man sich wie bei einem Gladiatorentraining fühlte. Kein Lift, versteht sich. Und wegen der schiefen Winkel wurde man beim Hochgehen entweder nach rechts oder links gedrückt – wie betrunken, nur ohne Alkohol. Aber alles in allem: wieder ein gelungener Aufenthalt.

Leider hatte ich zu wenige Medikamente im Gepäck. Also Zwangsrückkehr, früher als geplant.

Am 15. September war ich wieder zu Hause. Wie’s weitergeht? Nun, stay tuned – der nächste Blog enthüllt es.


 


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