Wie üblich stand ich zwischen 9 und 10 Uhr auf und machte mich auf den Weg. Das Wetter war – wie so oft – leider nur in sehr kurzen Momenten nach meinem Geschmack. Insgesamt lässt sich der gesamte Trip über diese sechs Tage nicht wirklich als eine Aneinanderreihung von Höhepunkten bezeichnen.
Zum Glück hat sich das mit dem Einschlafen am Steuer inzwischen erledigt. Ich nehme einfach nur die halbe Tagesdosis meines Medikaments, und damit funktioniert es wunderbar. Nicht, dass ich unterwegs allzu viel verpasst hätte – England ist landschaftlich meist eher eintönig. Aber dann tauchen plötzlich kleine Dörfer auf, die man zufällig durchquert, und sie entlocken einem tatsächlich ein aufrichtiges Wow.
Ich bin – wie bereits erwähnt – in Stoke-on-Trent gestartet, ursprünglich in Richtung Manchester und Birmingham. Doch unterwegs habe ich meine Pläne mehrfach spontan geändert und schließlich weder Manchester noch Birmingham besucht. Stattdessen landete ich ganz unverhofft in einem kleinen Ort namens Waddesdon, der sich anfühlte, als sei ich durch ein Zeitportal direkt ins Mittelalter geraten. (Die Fotos sprechen für sich.)
Gegen 15 Uhr hatte ich dann genug vom Herumfahren und buchte mir eine Unterkunft in Watford – in einem hübschen, frisch renovierten Altbau. Ohne es richtig zu realisieren, habe ich damit beinahe ganz England von Liverpool bis fast nach London durchquert. Es fehlen nur noch rund 60 Meilen.
Seit zwei Tagen fühle ich mich allerdings wieder nicht ganz auf der Höhe. Dieses ständige Trümmligsein (wie man so schön sagt), heute mit ziemlichem Fieber, Bauchweh – was ich sonst gar nicht kenne – und dazu immer noch das, was mich seit Monaten belastet: keinerlei Appetit, keine Lust auf Essen. Und wenn ich doch etwas zu mir nehme (muss man ja, hab ich gehört), wird mir regelmäßig übel. Ich muss extrem langsam essen, in winzigen Portionen – alles andere geht gar nicht.
Heute war ich kurz davor, für morgen einen Flug von London nach Zürich zu buchen. Falls das hier doch etwas Ernstes ist, möchte ich ehrlich gesagt lieber nicht in ein englisches Spital müssen. Aber die Lage hat sich inzwischen etwas beruhigt – wenn es morgen gleich bleibt oder sich vielleicht sogar ein wenig bessert, werde ich einfach den Zug nehmen.
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