Dienstag, 29. Mai 2007

La Paz - Cusco - Lima

Zum Glück weiss ich, dass das Zeichen '@' der Kombination 'Alt-64' entspricht, sonst wäre ich auf dieser alten Windows 98 Maschine hier glatt aufgeschmissen. Bolivien hat es in sich. Ich bin morgens um ein Uhr angekommen. Der Pilot meinte - Temperatur in La Paz 2 Grad -! Jetzt war ich wieder froh um meine in Argentinien gekaufte Jacke. Das Problem war aber nicht die Kälte denn während dem Tag war es immer so 18-22 Grad. Das Problem war die Höhe. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Da die Stadt und eigentlich das ganze Land auf Jungfraujochhoehe liegen ist die Luft natürlich dementsprechend dünn. Und ich hab das natürlich wieder ganz extrem gespürt. Am Flugplatz dachte ich ich müsse sterben. Herzklopfen und immer nach ein paar Schritten anhalten um wieder zu Luft zu kommen. Es war extrem. Ich wäre am liebsten wieder umgekehrt. Um es kurz zu machen, es wurde eigentlich erst am vierten Tag spürbar besser. Somit lag ich am ersten Tag eigentlich nur im Bett. Das Hotel war dafür spitze. Am zweiten Tag ging ich dann raus aber natürlich ist La Paz - wenigstens der alte schöne Teil - in einem Tal. Es geht also immer entweder rauf oder runter und das ganz beträchtlich. Nun, am Schluss hab ich dann doch einiges gesehen aber es waren mühsame drei Tage. Es ging dann mit dem Bus weiter von La Paz nach Cusco, eine 12-stündige Fahrt alles dem Titicacasee entlang. Eigentlich war die Fahrt ok ausser dass sie mich bei der ersten Strassenkontrolle aus dem Bus rausholten und eine riesen Show abzogen. Die machten nun wirklich einen auf totale Einschüchterung und wollten wohl mal wieder zeigen für was sie bezahlt werden und ich spreche jetzt von vier schwerbewaffneten Männern. Nun, das mit der Einschüchterung hat voll geklappt. Mir war absolut nicht wohl bei der Sache obwohl ich ja eigentlich nichts zu verbergen hatte. Der Grund war, dass einer der Soldaten/Polizisten oder was immer sie waren im Bus dummerweise genau meine Tasche sehen wollte und dort war der Laptop drin. Nun, im Flugzeug hat praktisch jeder einen Laptop bei sich und dort sind die Ein- und Ausreiseformulare so gemacht, dass man einen Laptop ein- und ausführen darf. Über Land ist das aber offensichtlich anders. Ich hatte den Laptop doch nicht deklariert bei der Einreise und musste denen nun erklären warum jemand auf der Reise einen Laptop bei sich hat. Ein fast hoffnungsloses Unterfangen. Am Schluss meinten sie noch ich hätte den ja in Lima verkaufen können !?! Ich fragte dann wie ich wohl dazu kommen sollte einen total neuen Laptop in der Schweiz zu kaufen um ihn dann in einem Land zu verkaufen wo die meisten Leute sich einen Computer gar nicht leisten könnten. Nun, am Schluss war dann alles ok und zurück im Bus haben wir dann alle unter Gelächter festgestellt dass noch drei weitere Personen einen Laptop bei sich hatten und niemand hatte seinen deklariert.
Jetzt bin ich also in Cusco, einer alten Inka Stadt in der es noch extrem viel super gut erhaltene Bausubstanz gibt. Ich muss sagen dass Cusco bis jetzt der eindrücklichste Ort ist den ich gesehen habe. Überall perfekt erhaltene Mauern die so gemacht sind dass riesige Steine wie ein Puzzle ganz genau ineinander passen ohne dass Füllmaterial gebraucht wird. --> Bilder.
Morgen früh gehts um 7 Uhr zurück nach Lima und dann am 31. Mai weiter nach Ecuador. Nach Machu Pichu geh ich nun doch nicht. Ist erstens wieder extrem höher (Korrektur: ist ca 700m tiefer als Cusco), zweitens sauteuer und drittens hab ich nun genug Steine gesehen. Gibt ja schon genug Fotos darüber :-) Sonst alles bestens.

Bolivia und Cuzco




Donnerstag, 24. Mai 2007

Morro de Sao Paolo - Sao Paolo - Lima

Ich sitze bereits seit 9 Stunden im Flugplatz von Lima und es werden noch 4 weiter folgen bis der heutige Tag mit einem Flug nach 'La Paz' in Bolivien zu Ende geht.
Aber alles schön der Reihe nach. Diesmal kommen die Bilder wieder später da ich hier keine Möglichkeit habe meinen CardReader anzuschliessen. Werde die Bilder dann später nachreichen.
Dem letzten Bericht von 'Morro de Sao Paolo' muss ich noch ein paar Dinge anfügen.
Meine Beschreibung der 'piscinas natural' war natürlich Blödsinn. Ich hatte in der Zwischenzeit ein paar Mal die Gelegenheit solche 'piscinas natural' zu sehen und mich darin zu tummeln. Es handelt sich dabei um nichts anderes als Pfützen die das Meer hinterlässt wenn Ebbe ist. Nur sind diese Pfützen von ein paar Metern bis zu Kilometern gross. Das Wasser darin ist glasklar und vielfach von 40cm bis 1m tief, je nachdem wo man sich befindet. Darin tummeln sich auch all die Fische die nicht mehr rechtzeitig rauskonnten bevor ihnen der Weg abgeschnitten wurde. Es sind meist die Fische derselben Sorte (mit vertikalen gelben Streifen). Die scheinen diese 'piscinas' ebenfalls zu lieben und sie sind wie erwähnt sehr zutraulich und es sind teilweise dutzende die um einen rumschwimmen. War wirklich eindrücklich. Leider habe ich davon keine eigenen Fotos aber im nachhinein bin ich froh dass ich die Kamera nicht mitgenommen habe. Bei einem Vorfall bei dem uns der Kapitän an einem Ort aussteigen liess wo man sich die Füsse blutig schlagen konnte wäre sie total nass geworden und das wäre dann wohl das Ende gewesen. Ich werde aber im Internet Fotos finden und dann einen Stellvertreter einschieben. Mein rechter Oberarm sieht schlimm aus, der wäre ein Foto wert. Nachdem ich die Scheissmoskitos in den Griff bekommen hatte ging es bei einem Ausflug mit dem Schnellboot ziemlich heftig zu. Ich sass natürlich zuvorderst und bei einem heftigen Aufschlag hat es mich voll hinten an die Holzverkleidung geknallt. War weiter nicht schlimm und hat auch nicht echt weh getan aber am nächsten Morgen bin ich beim Blick in den Spiegel doch ziemlich erschrocken. Der ganze Oberarm ist auf der Rückseite so was von blutunterlaufen - dunkelrot mit ein paar Ausrutschern zu blau bis grün, ja sogar gelb kommt vor. Wie gesagt, tut nicht weh aber sieht echt schlimm aus. Es waren dann insgesamt doch mehr schöne Tage auf der Insel als verregnete und am Schluss bin ich dann wie angekündigt mit dem Taxiflug nach Salvador und von dort nach Sao Paolo geflogen. Von Sao Paolo hab ich nicht allzuviel gesehen denn ich bin um ca 17Uhr im Hotel angekommen, hatte dann den nächsten ganzen Tag dort (an dem es geregnet hat....) und bin am Tag darauf (heute) um 0300Uhr !!! bereits wieder im Flugplatz gewesen für den Flug über Lima nach La Paz. Sao Paolo war eigentlich auch nicht eingeplant sondern nur als Transit vorgesehen. Ist eine Stadt mit scheinbar noch grösseren Ausmassen als Buenos Aires und von solchen Städten sehe ich noch genug zumal Sao Paolo im Gegensatz zu Rio nicht wirklich schön sein soll. Nach einem fünfstündigen Flug bin ich dann heute morgen im Lima gelandet. Wir hatten einen schönen Ausblick auf den Titicacasee. Da das Hochplateau von Peru und Bolivien ja teilweise über 4'000 Meter hoch liegt sieht man natürlich auch aus der normalen Flughöhe von ca 10'000 Metern noch relativ viel. Bin gespannt auf die Fotos. Von Lima hat man im Anflug leider erst was gesehen als wir schon fast auf der Piste unten waren. Eine Art von Smog-Morgen-Nebel der so dicht war dass wir noch 30 Minuten über der Stadt kreisen mussten. Einen kleinen Blick hab ich doch erhascht und was ich gesehen habe hat mich nicht wirklich begeistert. Slums und nochmal Slums. Auch hier Armut vom schlimmsten. Aber ich wusste es ja. In ein paar Stunden bin ich in La Paz. La Paz liegt in einer Höhe von zwischen 3'500 bis 4'300 Metern und ist damit die höchstgelegene Großstadt der Welt. Man soll das sogar beim Atmen merken hab ich gehört. (Anmerkung: Man merkt es grausam.....) Vamos a Ver. Dann gibts dann sicher wieder schöne Fötelis falls mir nicht vorher die Puste ausgeht. Sicher vom Titicacasee, eventuell von der Salzwüste im Süden und sicher von Cusco und Machu Picchu.

Brasil to Bolivia

Mittwoch, 16. Mai 2007

Morro de Sao Paolo

Wenn es nicht zwischendurch immer wieder regnen würde und bewölkt wäre dann könnte ich mich direkt im Paradies wähnen. Es ist nun mal Winter und da ist das Wetter halt nicht immer so schön wie in der Hochsaison. Sobald die Sonne aber durchkommt ist ist es so heiss dass man zum Schutz was anziehen muss oder in's Wasser geht. Der Vorteil ist, es hat fast keine Touristen und die die da sind sind meist Brasilianer. Auch die Preise sind natürlich einmalig. Ein 'Capirinha' kostet 4 Reais und das sind zwei Dollar. Wenn man drei Capirinhas getrunken hat dann weiss man dass sie ihr Geld wert sind. Wenn es allerdings regnet und man sonst nicht viel tun kann dann wird es gefährlich mit den Capirinhas.
Ach ja, es gibt sensationelle Spagetti Carbonara hier. Das liegt wahrscheinlich daran dass viele der Chefs der Restaurants und Posadas aus Italien ausgewandert sind. Das Schiff auf dem Foto ist das Schnellboot mit dem man die längere Tour macht welche um die ganze Insel herumführt und das sind immerhin fast 100 km. Das Boot hat zwei 125Ps Motoren und die werden voll ausgefahren. Nur die Wellenhöhe begrenzt die Geschwindigkeit denn wenn das Boot zu lange in der Luft ist und es ist eigentlich genausoviel in der Luft wie im Wasser dann besteht die Gefahr dass es durch eine Querwelle einen Überschlag macht und das wäre dann weniger lustig.
Das Wasser ist absolut sauber aber leider durch den Regen und den Wind meist nicht so klar wie im Sommer. Es gibt hier einen Teil im Meer den nenne sie 'piscinas natural'. Dort ist das Wasser weit draussen durch irgend eine Strömung ganz flach und
wenn das Wetter schön ist hast du das Gefühl du stehst in einem Schwimmbad mitten im Meer. Dazu kommen viele kleine Fische die aus irgend einem Grund so zahm sind dass sie an deinen Fingern anfangen zu knappern sobald du ihnen dieselben hinhälst. Oder vielleicht sind das einfach nur die jungen Fische und die Touristen werden immer wieder weggebracht bevor Papa und Mama Fisch kommen...
Es ist wirklich schön hier. Was mir fehlt ist eine Luftmatratze. Die kauf ich mir dann für den zweiten Teil der Reise. Ist für mich das Grösste, auf der Luftmatratze im Meer zu treiben. Das ist etwas was man hier komischerweise überhaupt nicht kennt. In Asian übrigens auch nicht, warum auch immer.
Ich habe ja meinen nächsten Flug am 23. Mai frühmorgens von Sao Paolo nach Lima in Peru. Da die Flüge hier extrem billig sind hab ich mir einen gekauft von Salvador nach Sao Paolo und weil ich gerade dabei war hab ich mir gleich einen Taxiflug von hier nach Salvador gekauft. Der kostet zwar 170 Reais aber das Schiff kostet 50,
und da der Flug nach Sao Paolo relativ früh ist müsste ich in Salvador übernachten und zum Hotel käme auch noch das Taxi zum Flugplatz dazu was alles in allem auch fast auf die 170 Reais rauskommt.
Also dann, weiss nicht ob ich noch was schreibe vor Lima denn hier ist es wirklich mühsam an's Internet zu kommen.

Morro de Sao Paolo

Donnerstag, 10. Mai 2007

Salvador de Bahia

Ich sitze hier an einem wunderschönen Platz ca 30 Meter von Meer entfernt. Dazu mehr im nächsten Blog. Der letzte Eintrag war ja noch von 'Rio de Janeiro'. Ich bin am 5. Mai frühmorgens mit dem Taxi zum 'Rio International Airport' gefahren und war wahrscheinlich der Erste der für den Flug um 0930 eingecheckt hat. Ich hatte somit wie üblich mehr als genug Zeit und schlenderte im Flugplatz herum. Viel zu schlendern gab es allerdings nicht da der 'Rio International Airport' nicht das hergibt was der Name verspricht oder vielleicht lag es einfach daran dass wir im 'domestic' Teil des Flugplatzes waren, also dort wo die 'Normalen' einchecken.
Mit der 'TAM' (lokale brasilianische Fluggesellschaft) ging's dann in 2 Stunden in's ca 1200km weiter nördlich gelegene 'Salvador de Bahia'. Die Stadt heisst Salvador und das Anhängsel 'de Bahia' kommt daher dass Salvador im Distrikt oder Staat Bahia liegt und es in Brasilien noch andere Salvador's gibt. Salvador war früher für lange Zeit die Hauptstadt von Brasilien und für Portugal die wichtigste Siedlung im neu 'erworbenen' Territorium und ist heute noch die drittgrösste Stadt des Landes. Ich kam also in Salvador an und fuhr mit dem Taxi zu meinem Hostel 'Suites do Pelo' was (wie mir später mitgeteilt wurde) nichts mit Haaren zu tun hat. Da es gerade um Haare geht, ich hab mir kurz nach der Ankunft gleich die Haare wieder ganz kurz schneiden lassen für den stolzen Preis von umgerechnet ca 4 Franken. Als die Coiffeuse mit dem extrem scharfen Rasiermesser meiner Halsschlagader näher kam hab ich meinen Entscheid hier die Haare schneiden zu lassen kurz in Frage gestellt. Es ging dann aber alles gut und sie machte ihre Sache wirklich gut.
Nun war ich also in Salvador und zwar mitten in der Altstadt. Die Altstadt von Salvador (Pelourinho) wurde (wie Bern übrigens auch) von der Unesco zu den schützenswerten Orten erklärt. Es ist wirklich sehr schön und ist zu vergleichen mit gewissen Strassen in Grenada/Nicaragua. Allerdings ist der Übergang von diesem Stadtteil zum nächsten krass. Dort ein neu renoviertes schönes Haus und daneben fangen total verfallene Häuserzeilen an die bei uns wegen Einsturzgefahr gesperrt wären, hier aber ganz normale Wohnhäuser sind. Überhaupt ist hier wieder dasselbe Problem von dem ich schon in Ägypten geschrieben habe. Man wird dauernd angequatscht und in einem Fall hat mir ein Typ eine 10er Note (lokale Währung, umgerechnet ca 5 Fr.) aus der Hand gerissen und ist abgedüst. Ich war richtig enttäuscht. Nicht wegen dem Verlust - damit kann ich leben. Aber ich wollte dem Typen gerade was zu essen kaufen weil er danach fragte als er merkte dass ich ihm nicht einfach so Geld geben würde. Ich war natürlich danach ziemlich mies drauf mit diesen Leuten und irgendwie kam ich mir am Ende des zweiten Tages fast ein wenig wie im Gefängnis vor. Dies lag daran dass erstens mein Zimmer sehr klein war (das Bett im Zimmer war ebenfalls sehr kurz, dafür hatte ich drei davon) und dann war das Stadtviertel von der Polizei bewacht und gilt desshalb als sicher. Man konnte zu jeder Tages- und/oder Nachtzeit rausgehen aber man sollte die Grenze der Innenstadt ja nicht verlassen weil es sonst zu gefährlich sei.
Mit dem im Kopf war es an der Zeit mit zu überlegen was ich nun machen würde denn mein Flug von 'Sao Paulo' nach Lima geht erst am 23. Mai. Ursprünglich war mein Plan ja, mit dem Bus von Salvador nach Sao Paulo zu fahren und unterwegs irgendwo am Meer
einen schönen Ort zu finden um dort ein paar Tage zu verbringen.
Hier in Brasilien gibt es momentan scheinbar einen Preiskrieg zwischen den 3 bekannten Fluggesellschaften Varig, BRA und TAM und einer neu dazugekommenen mit Namen GO -> www.voego.com.br Dort habe ich ein Flugticket von Salvador nach Sao Paulo für unter 100$ gefunden und die Strecke von Salvador nach Sao Paulo ist mehr als 2000km lang. Davon werde ich natürlich profitieren da ich zusätzlich eine Information gefunden habe dass einer der schönsten Orte hier am Meer (falls man das in Brasilien mit seinen riesig langen Küstenlinien überhaupt sagen kann) nur ca 80km südlich von Salvador liegt. Es ist eine Insel auf der keine Autos zugelassen sind weil die Insel zugleich ein geschützter Naturpark ist. Es gibt nur zwei Wege dorthin.
Der eine ist ein Taxiflug und dauert 20 Minuten und kostet 100$ für einen Weg. Der andere ist mit einem Katamaran, dauert 2,5 Stunden und kostet 25$ für einen Weg. Beim Taxiflug kommt noch dazu dass der natürlich vom Flugplatz abgeht und das Taxi dorthin naturgemäss ebenfalls nicht billig ist.
Ich habe mich für den Katamaran entschieden und bin seit gestern auf der Insel. Als ich gestern den Sonnenuntergang sah, ein Bier schlürfte und hinter mir im Restaurant auch noch (wie könnte es anders sein) 'Dark side of the moon' lief dachte ich nur - was willst Du noch mehr. Wenn man da nicht zufrieden ist dann stimmt definitiv etwas nicht. Und um es klarzustellen, ich WAR ZUFRIEDEN.
Fotos von hier folgen im nächsten Blog. Danke für alle die an meinen Geburtstag gedacht haben. Könnt Ihr den nicht auch mal vergessen so wie ich das regelmässig mit Euren (Susi und Widmer's in Ebikon) tue. Ist mir wirklich langsam peinlich.

Salvador de Bahia

Donnerstag, 3. Mai 2007

Rio de Janeiro 2

In zwei Tagen ist mein Rio Aufenthalt auch schon wieder Geschichte. Es ist ein Gefühl das schwer auszudrücken ist aber das wohl jeder irgendwie schon erlebt hat. Die Zeit geht auf der einen Seite sehr schnell vorbei. In zwei Tagen bin ich bereits einen Monat unterwegs. Auf der andern Seite hab ich noch unendlich viel Zeit vor mir wenn ich denke dass jetzt der 3. Mai ist und ich noch bis am 28. Dezember unterwegs bin.
Am ersten Mai war hier natürlich ebenfalls Feiertag und somit waren gewisse Gebiete tabu. Von mir aus gesehen gleich unten am Meer ist das 'Centro'. Während der Woche ein hektisches Stadtviertel aber an solchen Feiertagen wie ausgestorben. Ich hab es bei der Heimfahrt am Abend um ca 8 Uhr gemerkt. Ich war weit und breit der einzige Mensch der auf den Bus gewartet hat und ganz wohl war mir dabei nicht obwohl ich vorgesorgt habe und ausser der Kamera und Busgeld nichts dabei hatte. War trotzdem komisch. Auf der andern Seite wird mit dem Warnen sicher auch übertrieben. Wenn man alle Warnungen beachten würde dann müsste man am besten wohl gleich im Bett bleiben. Ich habe bis jetzt auf der Reise noch nie etwas erlebt bei dem es mir nicht wohl war, oben erwähnte Situation ausgenommen und auch die war nicht wirklich schlimm denn die Tatsache dass man weit und breit alleine ist beinhaltet natürlich auch die Abwesenheit irgendwelcher 'böser Leute'.
Am ersten Mai bin ich von hier oben 'Santa Teresa' runter über 'Gloria' zum Hafen gelaufen und von dort dann bis zur U-Bahn Station 'Flamengo'. Rio liegt ja in seiner ganzen Länge am Strand wobei es nicht ein Strand ist sondern mindestens deren 5 die immer wieder von weit in's Meer reichenden Halbinseln unterbrochen werden. Die beiden bekanntesten sind 'Copacabana' und 'Ipanema'. Ganz vorne kommt jeweils ein richtig grosser Strand der von einem Trottoir begrenzt wird, dann kommt ein Radweg, und danach eine 6 spurige Strasse die nach 3 Spuren von einem weiteren Gehweg unterteilt ist. An Sonn- und Feiertagen werden die inneren 3 Spuren gesperrt und als Fussgängerweg genutzt. Darauf wandert dann die ganze Stadt hin und her. Die meisten Männer oben ohne (ja, hab auch mitgemacht) und die Frauen im Bikini. Dann sieht man immer wieder ein paar verrückte als irgendwas verkleidet und natürlich überall kleine Bars mit Mineral oder Bier und immer mit Kokosnüssen die oben aufgemacht sicher mindestens einen halben Liter Kokoswasser enthalten. Am Abend war dann das Konzert. Ich bin ca eine Stunde geblieben. Es war nicht ganz meine Musik. Stil zwar etwa wie 'Gloria Estefan' aber bedeutend schnellere Rythmen, zu schnell für meinen Geschmack. Das ganze Drum und Dran war aber super und die Atmosphäre war sehr gut.
Gestern war ich noch im 'Botanischen Garten'. Der wurde scheinbar noch von den Portugiesen angelegt und die darin enthaltenen Pflanzen haben dadurch die entsprechende Grösse. Interessant und schattig.
Jetzt sitze ich im Wohnzimmer und sehe auf Rio runter. Was mir noch fehlt ist eine Fahrt mit der Seilbahn auf den Zuckerhut. Der zweite bekannte Ort neben der Christo Statue von dem man die ganze Stadt sieht. Am 5. Mai gehts dann weiter nach 'Salvador de Bahia'.

Rio 2

Dienstag, 1. Mai 2007

Rio de Janeiro

In Rio angekommen hab ich direkt am Flughafen ein Hotel gebucht. Ist direkt an der 'Copacabana' und liegt etwas über meinem Budget aber da es nur für 2 Tage sein sollte hab ich es genommen. Es war ein superkleines Zimmerchen und war ok für die zwei Tage. Als ich fragte ob es Internet gäbe hab ich ein Passwort bekommen und es wurde mir mitgeteilt dass es 20 Centavos pro Minute koste. Eine Frechheit. Ich hab's dann gelassen. In jeder Hostel bis jetzt war das Internet immer gratis und diese Hostels waren immer einiges billiger als dieses Hotel. Zudem konnte ich es nicht lassen mir von der Minibar ein paar Erdnüsse und solches Zeugs reinzuziehen. Die haben am Schluss soviel gekostet wie eine halbe Nacht im Hotel. Die spinnen total aber ich hätte es ja eigentlich wissen müssen.
Dafür sitze ich nun 2 Tage später im auf den 30. April gebuchten Hostel und sehe von hier aus über die ganze Stadt. Eine Traumlage mit Swimmingpool und wieder gratis Internet. Eine Familie die selber hier wohnt vermietet 2-3 Zimmer. Hab also Familienanschluss wenn ich will. Das Hostel ist dort wo alle andern Touristen hinwollen dafür aber mindestens 1 Stunde anstehen müssen. Direkt vor der Türe ist ein uraltes Tram --> Foto das bereits selber eine Rio-Sehenswürdigkeit ist. Mit dem fahre ich in die Stadt wenn ich runter will was natürlich jeden Tag der Fall sein wird. Bei der Christo Statue --> Foto von wo man die ganze Stadt sieht war ich bereits am ersten Tag. Morgen ist der erste Mai und hier natürlich auch ein Feiertag. An der Copacabana wird es ein open-air Konzert geben mit lokalen Samba-Bossanova Grössen. Ist eine super Stadt und ich hab noch ganze 5 Tage !!

Rio 1

Iguazu 4

Wie geplant hab ich meinen Flug nach 'Rio de Janeiro' um zwei Tage vorverschoben. Leider konnte ich in der 'Hostel' in Rio wo ich eine Reservation vom 30. April an habe niemanden erreichen der auch was anderes als portugisisch versteht und somit muss ich es halt draufankommen lassen und dort dann spontan eine Unterkunft buchen.
Mein grosser Zeh hat mir wieder Probleme gemacht und ich hab desshalb kurzentschlossen einen Arzt in 'Puerto Iguacu' aufgesucht. Ich wollte nicht riskieren dass das Ganze zu einem Problem wird und ich eine Blutvergiftung oder ähnliches einfange. Der Arztbesuch hat sich jedenfalls voll und ganz gelohnt. Javiera hatte schon recht. Die Ärzte hier in diesen Ländern arbeiten einfach effektiver als unsere. Vielleicht sind unsere Ärzte was die ganz extremen oder neuen Technik betrifft besser und sicher sind sie bedeutend besser ausgerüstet aber wenn es um alltägliche Dinge geht, dann ziehe ich einen Besuch bei einem Arzt von hier eigentlich vor. Es geht schneller und hat ganze 30 Dollar gekostet. Zudem scheint der Grund der neuen Infektion zu sein dass mein Arzt in der Schweiz nicht alles sauber entfernt hat. Er als Chirurg hätte das eigentlich wissen müssen finde ich denn ansonsten bin ich normalerweise sehr zufrieden mit ihm.
Ich war natürlich noch mit dem Bus in Itaipu und hab mir das Kraftwerk angesehen. Es hat 20 Turbinen wobei jeweils zwei Turbinen soviel Wasser verarbeiten wie durch die ganzen Iguacu Wasserfälle fliesst. Das neue Kraftwerk in China hat nun zwar ein wenig mehr Leistung aber Itaipu produziert über's Jahr gerechnet mehr Strom da die Wasserzufuhr immer gleich regelmässig ist im Gegensatz zu der in China.
Dann war ich noch kurz beim 'Hit de los tres fronteras'. Eine Art Dreiländereck wo jedes der drei Länder Paraguay, Brasilien und Argentinien einen ca 4 Meter hohen Strein mit den Landesfarben bemahlt hat. Diese Steine sieht man von jedem der drei Länder aus. Fast interessanter aber war auf dem Weg dorthin die Wand die ein Künstler (keine Ahnung wer) gemacht hat --> Fotos. Es ist entweder aus Holz oder aus Stein gemacht und zeigt Ausschnitte aus der Geschichte der Ureinwohner von Südamerika die ganz im Gegensatz zu den Weissen die Eroberung Amerikas nicht als etwas Gutes empfanden und die von uns als Entdecker bejubelten Eroberer inklusive Teile der katholischen Kirche als nichts anderes als Massenmörder sehen.
Am 28. April um 1745 bin ich dann mit der TAM nach Rio geflogen.

Iguazu 3

EU24 Nochmals los im 2024

Nachdem ich nun fast einen Monat zu Hause am Nichtstun bin hab ich mich spontan entschlossen dieses Jahr nochmals loszulegen. Ich habe ja im...