Donnerstag, 27. Dezember 2007

Delhi to Bern

Ja, das war’s dann wohl. Dies ist nun definitiv mein letzter Eintrag zu diesem „Ausflug“. Vielleicht schreibe ich irgendwann weiter, falls sich etwas wirklich Berichtenswertes ergibt – etwa, wie sich meine Zukunft als Gleitschirmflieger entwickelt...

Gestern unternahm ich einen Tagesausflug nach Delhi und besuchte dabei den größten Hindu-Tempel der Welt (er steht sogar im Guinness Book of Records). Leider – und für mich absolut unverständlich – ist Fotografieren dort strengstens verboten. Der Tempel wurde von 1998 bis 2005 errichtet. Offenbar beherrschen sie die Kunst des Bauens also auch heute noch.

Das Bauwerk ist so überwältigend, dass ich ernsthaft überlege, ob der „Taj Mahal“ nicht auf Platz zwei meiner persönlichen Rangliste zurückfallen müsste. Man wird regelrecht erschlagen vom Detailreichtum: Bis auf den letzten Zentimeter ist alles kunstvoll verziert und dekoriert. Da ich selbst keine Fotos machen durfte, hier zumindest der offizielle Link, unter dem sich sicherlich eindrucksvolle Eindrücke finden lassen:

http://www.akshardham.com/

Morgen um 11:20 Uhr geht es dann vom Indira Gandhi International Airport mit Emirates über Dubai zurück nach Zürich.

Meine persönliche Hitliste der bereisten Länder bleibt unverändert: Platz eins belegt nach wie vor Amerika, Platz zwei China. Dabei spielen für mich nicht nur die Sehenswürdigkeiten eine Rolle, sondern auch die Art des Reisens sowie die weniger angenehmen Aspekte eines Landes. Indien hätte durchaus Chancen, China vom zweiten Platz zu verdrängen – wenn es sauberer wäre. In Sachen Sehenswürdigkeiten jedoch liegt Indien eindeutig an erster Stelle, und zwar mit großem Abstand.

Die kulturelle Vielfalt des Landes ist beeindruckend: Moslems, Hindus, Sikhs, Christen – und noch viele weitere Glaubensgemeinschaften prägen die Bevölkerung. Entsprechend facettenreich ist auch die Geschichte und die Fülle an historischen und spirituellen Stätten.



Montag, 24. Dezember 2007

Jaipur 3

Es reicht tatsächlich noch für einen weiteren Eintrag – in Jaipur stolpert man einfach von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten. Heute war ich unter anderem im sogenannten Monkey Temple. Der Name ist Programm: Hunderte Affen tummeln sich dort, und sie sind dermaßen zutraulich, dass man fast glaubt, sie seien als Animateure angestellt. Raschelt man nur kurz mit einer Tüte, kommen sie angerannt wie Kinder zum Pausenhofkiosk. Allerdings sind sie auch dreiste Kleptomanen: einer Dame klauten sie die Handtasche, einer anderen den Schirm. Ich frage mich ernsthaft, wie lange es dauert, bis einer mit einer Rolex am Handgelenk herumrennt.

Das Hostel wiederum bietet Service vom Feinsten – so, wie es wohl früher war, als Reiche noch Hausangestellte hatten. Ich läute die Glocke in meinem Zimmer, und innerhalb von 15 Sekunden steht jemand da, strahlend und devot: „Yes, Sir. Certainly, Sir. No problem, Sir.“ Ich bin mir sicher, dass ich kaum den Rücken gedreht habe, da kommt die Grimasse samt rausgestreckter Zunge. Aber ehrlich gesagt: So eine Bedienung könnte süchtig machen.

Weniger charmant sind hingegen die zahllosen Männer, die hier jede Mauer zum öffentlichen Pissoir erklären. Meine Fantasie-Lösung: eine Piss-zurück-Anlage. Mit Urinspeicher, Lichtschranke und Rückstoßmechanismus. Ich möchte die Gesichter sehen, wenn die Mauer plötzlich zurückpinkelt. Angeblich fahren in Delhi Studenten schon mit einem alten Feuerwehrauto herum und spritzen die Typen nass – klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Präsident Modi scheint jedenfalls ernsthaft daran zu arbeiten, dem Elend von Urin und Müll Herr zu werden.

Und dann habe ich noch eine herrliche Anekdote gehört: Man malt einfach Bilder hinduistischer Götter an die Mauern. Offenbar ist es selbst für hartgesottene „Straßenpinkler“ ein Sakrileg, einem Gott ans Bein zu machen. Und siehe da: Es wirkt! Vielleicht sollte man das international exportieren.

Zum Schluss noch eine Zahl, die fast schon obszön klingt: Für meine vier Tage in Jaipur, inklusive allen Mahlzeiten (ausnahmslos lecker, und ich habe nur dort gegessen) und unzähligen pots of coffee, habe ich ganze 90 Dollar bezahlt. Da bekommt man in Zürich nicht mal ein anständiges Dinner für zwei.



Sonntag, 23. Dezember 2007

Jaipur

Hier nochmals ein paar Fotos aus Jaipur und der Umgebung. Es gibt wirklich einiges zu sehen – wobei das eigentlich für ganz Indien gilt. Man stolpert hier quasi von einem Highlight ins nächste.

Mittlerweile habe ich mich sogar an die weniger schönen Seiten gewöhnt. Der Trick: alles deutlich gelassener nehmen – und mit einer ordentlichen Portion Humor. Ich habe festgestellt, dass die Inder selbst erstaunlich humorvoll sind. Oft dürfte es allerdings eher Galgenhumor sein, denn eigentlich hätten viele Menschen hier wenig Anlass zum Lachen. Aber vielleicht ist genau das das Geheimnis: Wer im Chaos lebt, muss entweder lachen oder verzweifeln – und die meisten haben sich offenbar fürs Lachen entschieden.

Ich werde mich wahrscheinlich noch einmal aus Delhi melden, aber dann ist wohl wirklich bald Schluss – schließlich geht’s am 28. zurück ins gute alte „CH“.

Vorher aber noch: Frohe Weihnachten an Euch alle! Ich feiere dieses Jahr zwischen Tempeln, Rikschas und Straßenküchen – definitiv mal etwas anderes als Fondue und verschneite Tannenbäume.




Samstag, 22. Dezember 2007

Agra to Jaipur

Nachdem ich am Nachmittag noch das Fort in Agra besucht hatte, ging es um 17:20 Uhr weiter nach Jaipur. Gestern Abend, um 23 Uhr, kam ich dann endlich mit dem „Superfast Express“ an – 270 Kilometer in sechs Stunden! Nomen est omen, könnte man sagen.

Am Bahnhof erwartete mich ein Mann in Tarnanzug. Später erfuhr ich, dass es sich dabei um den Besitzer meines Hostels handelte – einen ehemaligen Colonel der indischen Armee, der einst in einer Panzerbrigade aktiv am Krieg gegen Pakistan teilgenommen hatte. Das Ergebnis dieses Konflikts war schließlich die Gründung von Bangladesch. Mit ihm zu diskutieren ist ausgesprochen spannend, denn er gehört zu den Gebildeten hier. Wobei ich manchmal den Eindruck habe, dass sich alle Intellektuellen in Indien in Luft auflösen, sobald ich in der Nähe bin.

In den letzten Tagen hatte ich jedoch einige Gespräche mit Indern, die mehr zu bieten hatten als der durchschnittliche Tuk-Tuk-Fahrer. Überraschenderweise hörte ich dabei mehrfach die Meinung, dass es Indien heute besser ginge, wenn das Land noch von den Engländern regiert würde. Von älteren Leuten mag das nachvollziehbar sein, sie haben den Unterschied noch erlebt – aber dass auch Jüngere so denken, hat mich erstaunt. Der Colonel erklärte mir, die Engländer seien stets fair gewesen und die meisten Inder hätten damals besser gelebt als heute. Das heutige Indien hingegen sei durch und durch korrupt, und er sehe keine Chance, dass das Land da jemals herauskomme.

Mein Hostel ist übrigens eigentlich das Anwesen des Colonels – eine riesige Villa mit weitläufigem Garten und rund 40 Zimmern. Zehn davon vermietet er an Reisende. Hier gibt es alles: Gärtner, Butler, Servicepersonal. Wenn ich Kaffee möchte, reicht ein Druck auf die Klingel im Zimmer – Sekunden später steht jemand da und serviert mir Kaffee oder Tee im original englischen Silberservice. Da fühlt man sich fast wie ein Maharadscha auf Zeit.

Jaipur trägt den Beinamen „Pink City“, und wenn man durch die Altstadt läuft, versteht man sofort warum. Es gibt unheimlich viel zu entdecken. Ich bleibe hier bis zum 25., dann geht es frühmorgens – um 5 Uhr – ein letztes Mal mit dem Zug nach Delhi.

Gestern lernte ich außerdem jemanden kennen, der in Dubai eine Firma führt. Er meinte, falls ich in der Schweiz keine vernünftige Arbeit finden sollte, solle ich doch nach Dubai kommen: Dort sei es in meinem Bereich leicht, etwas zu finden, das Gehalt sei mindestens so hoch wie zuvor – und Steuern gibt es dort schlichtweg keine. Klingt fast zu gut, um wahr zu sein...



Donnerstag, 20. Dezember 2007

Varanasi to Agra

Nach einer fast schlaflosen Nacht im Schlafwagen zwischen Varanasi und Agra (680 km) bin ich heute Morgen um 10 Uhr in Agra angekommen. Grund für die Schlaflosigkeit: ein schnarchender „Curryaner“, der alles übertroffen hat, was ich jemals an nächtlicher Geräuschkulisse erleben durfte. Er schnarchte nicht nur – er zelebrierte es. Ganze Opernzyklen in Endlosschleife. Der gesamte Wagen litt darunter. Ich habe ihn mehrmals geweckt, doch kaum waren fünf Sekunden vergangen, legte er wieder los – als hätte er nur kurz Luft holen müssen. Totschlagen darf man so jemanden ja nicht, und leider hatte ich auch kein rückstandsloses Schnellgift im Gepäck… sonst wäre er vermutlich nicht mehr unter uns.

Trotz alledem stand heute Nachmittag der Besuch des Taj Mahal auf dem Programm. Zwei Stunden habe ich dort verbracht – für meine Verhältnisse fast ein Marathon. Und ich muss sagen: Der Taj Mahal ist wohl das schönste Gebäude, das ich je gesehen habe. Moderne Architektur, wie man sie zum Beispiel in Hongkong findet, gefällt mir auch sehr, aber das hier ist etwas völlig anderes. Der Taj Mahal mitsamt seiner Paläste und Gärten ist schlicht überwältigend – ein Bauwerk, das tatsächlich so perfekt ist, dass man es kaum glauben mag.

Morgen Abend geht es bereits weiter nach Jaipur. Zum Glück ist die Strecke kürzer, und von dort nach Delhi zurück sind es nur noch etwa 240 km. Aber egal, wohin ich fahre: Heute werde ich mir unbedingt Ohrstöpsel besorgen – falls es sie hier überhaupt gibt.

Die Internetverbindung hier ist wieder einmal zum Verzweifeln. Ich sollte lieber aufhören zu tippen, sonst verliere ich noch den letzten Nerv. Wie sehr freue ich mich auf meinen 10-Mbit-Anschluss zu Hause, meinen neuen HDTV-Fernseher, die SACD/DVD-Audio-Surround-Anlage samt frisch eingetroffener Genesis-Alben in Surround-Aufnahme… und natürlich auf die ganz profanen Dinge: meine Waschmaschine, mein Auto, meine Bücher, das Lesen ohne Unterbrechung. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.




Dienstag, 18. Dezember 2007

Varanasi 3

Anbei nochmals ein paar Fotos von Varanasi. Heute bin ich dem Ganges entlang in die entgegengesetzte Richtung gelaufen und dann mit dem Boot zurueckgefahren. Eigentlich hab ich nicht viel zu erzaehlen, die Fotos sagen genug. Einzig vielleicht dass es in der Nacht empfindlich kalt ist hier. Zum Glueck ist das Hostel gut isoliert und behaelt die Waerme des Tages in den Zimmern bis am Morgen. Frieren muss man also nicht und es hat auch genuegend Wolldecken. Morgen um 1720 gehts mit dem Zug nach Agra zum Taj Mahal. Dann folgen hoffentlich wieder ein paar gute Aufnahmen.


Montag, 17. Dezember 2007

Varanasi 2

Varanasi ist eine Stadt die zerschnitten wird vom Fluss 'Ganges'. Der Ganges macht dort einen Bogen und in diesem Bogen liegt Varanasi. Entlang des Ganges sind 20 der sogenannten Gates und jedes hat seine eigene Geschichte. Ein Gate ist eigentlich nichts anderes als eine grosse Treppe die zum Ganges runterfuehrt - hinten folgt dann meist eine Tempelanlage oder sonst ein eindrueckliches Gebaeude. All diese Gates sind miteinander verbunden so dass man dem Ganges entland durch ganz Varanasi laufen kann - eine mehrere Kilometer lange Strecke. Mein Hostel liegt ziemlich genau in der Mitte und ich habe heute den noerdlichen Teil gesehen wo unter anderem der Gate ist wo die Verbrennungen stattfinden. Fotografieren ist dort strengstens verboten. Es war eine sehr eindrueckliche Sache. Jeden Tag werden dort bis zu 200 Menschen verbrannt. Alles findet draussen statt und zu jeder Zeit brennen mindestens 10 Feuer auf denen Menschen in Rauch aufgehen. Am Anfang sind sie eingepackt in farbigen Tuechern aber nach kurzer Zeit ist der Stoff weg und man sieht die Leute. Ich habe heute ca 6 Personen gesehen die so verbrannt wurden. Die Farbe der Tuecher sagt ob es sich um junge oder alte Leute handelt und ob es Frauen oder Maenner sind. Das krasseste aber sind die drei Haeuser gleich hinter der Verbrennungsstaette. Dort drin sind momentan 17 alte Menschen die einfach auf den Tod warten, warten bis sie dran sind. Unvorstellbar. Da sie niemanden mehr haben gibt es einen Verantwortlichen dort der fuer sie die Verbrennung uebernimmt und der, solange sie noch leben dafuer schauen muss, dass sie was zu essen haben. Dann gibt es ganz komische Regeln wer und wie jemand verbrannt wird. Es dauert in der Regel drei Stunden bis ein Koerper voellig weg ist. Das Verbrennen bedeutet auch eine Art spiritueller Reinigung. Leute die aus irgend einem Grund bereits 'rein' sind wie Kinder unter 10 Jahren, Leute die von einer Kobra gebissen wurden (Kobra ist heilig, Mensch ist heilig....), Leprakranke (obwohl das heute kein grosses Problem mehr ist) und sog. Sadus (heilige Maenner) werden nicht verbrannt sondern mit Steinen beschwert im Ganges versenkt. Das in Indien nicht mehr existierende Kastensystem existiert bei den Verbrennungen immer noch wie frueher. Es gibt drei Verbrennungsplaetze, fuer jede der Kasten einen (obwohl ich eigentlich dachte es gaebe deren vier). Ich weiss nicht ob ich alles richtig mitbekommen habe aber wer sich dafuer interessiert der kann's im Internet sicher nachlesen.
Heute hab ich festgestellt dass ganz zuoberst auf dem Hostel eine super Dachterrasse existiert von der aus man wirklich ueber die ganze Szene sieht (noch viel besser als der Balkon von dem ich bereits berichtete). Gegen Abend ist der Himmel voll (nicht uebertrieben) von dutzenden von Papierdrachen. Ueberall auf den Haeusern sieht man Affen rumspringen und wenn irgendwo eine Tuere einen moment unbeobachtet offen gelassen wird kann man sicher sein einen Besuch zu bekommen. Es sind recht grosse Affen und scheinbar koennen sie vor allem in Rudeln und Nachts gefaehrlich werden. Heute hab ich zudem festgestellt dass ich wieder mitten in einem Bazar wohne. Alles ist voll von verwinkelten kleinen Gassen. Nach spaetestens drei Richtungswechseln weiss man nicht mehr woher man gekommen ist (mir jedenfalls ging es heute so). Aber es ist wirklich ein Erlebnis hier und ich bin froh dass ich das sehen kann.
Morgen gibt's mehr davon.


Sonntag, 16. Dezember 2007

Delhi to Varanasi

Ich lebe noch. Indien ist schon ein spezielles Land. Ich hatte in der Zwischenzeit mindestens wieder zwei mal den dringenden Wunsch von hier abzuhauen. Aber dann kommt jeweils wieder etwas so aussergewoehnliches dass man aus dem Staunen nicht rauskommt und die Abreise dann doch noch ein wenig verschiebt.
Ich bin also komfortabel von 'Goa' nach 'Delhi' geflogen und wurde dort auch prompt von 'Hostel Smyle Inn' abgeholt. Ich glaube kaum dass ich den Platz sonst gefunden haette denn ich war wieder mal absolut im Kuchen drin und genau so hab ich mich die naechsten Tage auch gefuehlt. So wie in den Filmen in denen man einen Flug aus dem All in Richtung Erde sieht. Die Erde kommt immer naeher und am Schluss ist man so nahe dass man eine einzelne Ameise unter den Stein kriechen sieht. Diese Ameise heisst Mario und ist rsp. war mitten im 'old bazar' von Delhi zuhause. Man kann es eigentlich nicht beschreiben. Die meisten von Euch wuerden wahrscheinlich schreiend davonrennen, aber ich habe durchgehalten!! Am Schluss war es dann doch ein Erlebnis, eines mehr das mir zeigt wie gut wir es haben bei uns zuhause. Von Delhi hab ich ausser dem Basar eigentlich noch nicht viel gesehen aber ich bin ja ganz am Schluss nochmals drei Tage dort und dann schau ich mir die Stadt an. Letzte Nacht dann bin ich mit dem Nachtzug von Delhi nach Varanasi gefahren. Da im Dezember Hochsaison ist war bereits drei Wochen vorher praktisch alles ausgebucht und ich hatte desshalb einen Schlafplatz in einem 6er Abteil. Ich habe aber zum Glueck das oberste Bett ausgewaehlt und auch bekommen denn dorthin kann man sich zurueckziehen wenn man will. Wenn man das Unterste oder eines der Mittleren hat muss man warten bis alle endlich muede sind und das dauert.... Ich hatte das 'Glueck' inmitten einer indischen Grossfamilie zu reisen. Tausend Kinder, weiss nicht wieviele Grossmuetter und Muetter und dann noch ein paar Maenner deren Funktion ich nicht einschaetzen konnte. Ich sage nur soviel. Die paar Leute haben einen Rummel veranstaltet wie man ihn bei uns in einer ganzen Bahnhofshalle nicht findet. Und da war da so ein kleiner Junge der ist mir tierisch auf den Geist gegangen. Der hat dauernd wegen ihrgend was Geheult und sobald die Mutter sich nur 10 cm von ihm entfernte ging's wieder los. Und einer der Grossvaeter wollte wohl den Reord brechen im Holz saegen. Zum Glueck wurden dann doch so gegen 1 Uhr alle muede und es gab einen Moment Ruhe (ausser dem Saegewerk das die ganze Nacht in Betrieb war).
In Varanasi angekommen hat das mit dem Abholen leider nicht geklappt. Ich hab dann halt selber einen Fahrer organisiert und sicher ca 10 mal zuviel bezahlt (und das war immer noch spottbillig). Ich bin immer noch an den 300$ ausgeben die ich vor mehr als einer Woche in Goa geholt habe und mit denen ich das Hotel in Goa und alle Zugticket's bezahlt habe. Es ist extrem. Man bringt hier wirklich Geld fast nur los wenn man es verschenkt..
Auf dem Weg zum Hostel hier kam wieder dieses Gefuehl von 'nicht's wie weg das ist ja der absolute Horror'. Ein kleiner Weg mehr als 1km lang fuehrt zum Hostel, alles verschissen von Kuehen, ein unvorstellbarer Dreck ueberall. Als wir dann aber im Hostel angekommen sind konnte ich zum Glueck feststellen dass das Hotel selber spitze ist und vor allem eine absolute Toplage hat. Vom Balkon seh ich gerade auf den Ganges runter. Was da den ganzen Tag lang abgeht ist unvorstellbar und man kann alles vom Balkon aus sehen. Es hat endlich wieder Internet, ist sauber, hat Buecher und wenn man Infos braucht dann bekommt man sie. Also bleib ich noch ein paar Tage...
Am 19. Dezember gehts dann fuer 2 Tage nach 'Agra' zum 'Taj Mahal' und am Schluss nach 'Jaipur'.
Ich habe uebrigens ein Mail bekommen bei dem ich mir noch nicht sicher bin ob ich mich darueber freuen soll oder nicht. Die haben scheinbar in 'Brisbane' meine Kamera gefunden. Ich muss nun von Zuhause aus noch die Seriennummer schicken aber scheinbar konnten sie auf dem Chip in einem versteckten File meinen Namen finden. Ich weiss ja noch nicht ob ich ueberhaupt versichert bin aber falls ich es bin waere es mir natuerlich jetzt lieber das Geld zu bekommen als eine Kamera von der ich noch nicht weiss wie gut sie noch zwaeg ist. Ev hab ich ja Glueck und sie ist noch im selben topzustand wie bevor sie gestohlen wurde. Dann koennte ich sie noch verkaufen weil zwei Kameras brauche ich nun wirklich nicht. Weiss jemand wie das funktioniert mit der Versicherung. Sobald der gestohlene Gegenstand wieder auftaucht verfaellt das Anrecht auf Entschaedigung seitens der Versicherung egal in welchem Zustand das Objekt ist oder ist das anders?


Samstag, 8. Dezember 2007

Goa 4

Man fährt am Abend nachdem es bereits angefangen hat einzudunkeln auf seinem Motorrad. Logischerweise hat man als braver Europäer das Licht eingeschaltet. Nun wird man aber von JEDEM entgegenkommenden Fahrer darauf aufmerksam gemacht, DASS man das Licht eingeschaltet hat. Wie reagiert man auf so was? Tatsächlich passiert, kein Scheiss.
Und gleich noch einer derselben unglaublichen Art.
Man kommt direkt aus dem Meer, ist klatschnass und hat eine Luftmatratze unter dem Arm. Trotzdem fragen insgesamt drei Leute ob rsp warum man nicht in's Wasser gehe.......
Heute hab ich meine Hotelrechnung bezahlt weil es ja morgen früh weiter geht nach Delhi. Ich habe 5025 Rupies bezahlt - das sind ca 120$. Das schliesst 8 Nächte im Hotel inklusive Frühstück, zwei mal laundry (Wäsche waschen) und ein Schliessfach für die Wertsachen ein. Da kann man wirklich nicht meckern oder??

Ansonsten wie immer blauer Himmel, ca 28-30 Grad, Wassertemperatur lauwarm und Essen scharf.


Donnerstag, 6. Dezember 2007

Goa 3

Viel zu erzählen gibt's heute nicht. Da ich im Moment an einem Ort verweile will ich niemanden damit langweilen indem ich meinen Tagesablauf durchbete. Aufstehen, Zähne putzen....
Das Einzige was vielleicht erwähnenswert ist ist die Tatsache, dass ich gestern eine Busse eingefangen habe. Hier in Indien ist es scheinbar so, dass auf den grossen Hauptstrassen Helmpflicht ist, überall sonst nicht. Das Problem ist, dass es relativ schwierig für einen Ausländer ist rauszufinden, ob er sich nun auf einer Hauptstrasse befindet oder nicht. Man könnte den Helm natürlich auch immer tragen (währe eigentlich gescheiter), aber es ist wirklich verdammt heiss in dem Ding. Ich wurde also angehalten und darauf hingewiesen. Der Polizist meinte dann, dass sich das Ganze mit 100 Rupies erledigen liesse. Ich war natürlich einverstanden denn die offizielle Busse dafür sind 500 Rupies, aber die gehen dann nicht in den Sack des Polizisten, ganz im Gegensatz zu meinen 100 Rupies. Gut für mich, schlecht für Indien. Übrigens, 39 Rupies= 1 Dollar!! Ansonsten sollen die Fotos für sich sprechen. Melde mich wieder wenn's was zu berichten gibt.


Mittwoch, 5. Dezember 2007

Goa 2

Langsam gewöhne ich mich an's Nichtstun obwohl es nicht wirklich mein Ding ist. Dank dem Motorrad kann ich recht viel vom District oder Staat Goa sehen. Man muss einfach extrem aufpassen weil der Verkehr hier ist wirklich mörderisch und es geht alles nach dem Prinzip der Grössere rsp Stärkere hat Vorfahrt. Die Leute sind sich so an das dauernde Hupen gewöhnt, dass wenn man es ohne hupen versucht man einen einfach nicht zur Kenntnis genommen wird. Die latschen einfach in die Strasse rein wenn man nicht mit hupen kundtut dass man kommt. Allerdings muss ich sagen dass trotz dem Chaos auf den Strassen ich noch keinen einzigen Unfall gesehen habe. Sie fahren wild durcheinander aber ich denke dass sie bessere Fahrer sind als Leute in Ländern wie der Schweiz. Hier ist alles bis zum Letzten geregelt. Wenn sich mal einer nicht daran hält dann gibts einen Unfall. In Ländern wie Indien bist du immer aufmerksam weil du eben von gar nichts ausgehen darfst.
Heute hab ich meine Zugtickets für den Rest der Reise gekauft. Schon jetzt war es schwierig für die Weihnachtszeit noch Tickets zu bekommen. Den Weihnachtsabend werde ich wohl in 'Jaipur' verbringen (vielleicht finde ich jemanden der mir gesellschaft leistet ;-)) und am nächsten morgen um 5 Uhr gehts nach Delhi. Ich werde 6 Tage in Varanasi ehemals Benares verbringen. Diese Stadt soll so ziemlich das Extremste sein was man sich vorstellen kann. Ist erstens eine der ältesten Städte der Welt und dort soll der direkte Eingang zum Himmel der Hindus sein. Dort kommen auch ihre Götter runter wenn sie die Erde besuchen. Es heisst, dass wenn man in Varanasi stirbt man direkt erleuchtet wird und in den Himmel kommt. Das wirkt sich so aus, dass viele Inder (vor allem die ärmsten der Armen) nach Varanasi gehen um dort zu sterben. Der Tod ist dort scheinbar allgegenwärtig und sehr öffentlich. Die Toten werden offen durch die Stadt zum Fluss getragen. Im Fluss wird die Asche der Toten verstreut die entlang der Ufer verbrannt werden (wobei das Fotografieren einer solchen Handlung strikte verboten ist - find ich ok). Im selben Fluss waschen sich die Leute rsp nehmen eine spirituelle Reinigung vor. (Ich werde dort nicht mal den kleinen Zehen reinstecken).
Morgen fahre ich zu einem 600 Meter hohen Wasserfall. Nachdem ich den 1000 Meter hohen in Venezuela ja nicht gesehen habe ist das ein schöner Ersatz. Heute hab ich eine Luftmatratze entdeckt. Werd ich mir wohl morgen besorgen (8 Sfr). Muss noch ein wenig den Beach benutzen. Am 12. sehe ich ihn das letzte Mal für ev längere Zeit denn danach bin ich nur noch im Landesinneren und wer weiss wann ich das nächste Mal reisen werde. (Spätere Anmerkung. Schon sehr bald !!)


Montag, 3. Dezember 2007

Goa

Zuerst wieder wie üblich ein bisschen meckern, allerdings mit recht wie ich finde. Als ich in 'Cochin' drei Stunden vor der Abfahrt nach 'Goa' mein Ticket genauer angesehen habe bemerkte ich, dass die mir ein Ticket für den 1. Dezember anstelle vom 2. ausgestellt haben. Man muss einfach alles überprüfen hier!! Also nichts wie auf den Bahnhof (einer von dreien) um dort zu hören - sorry Sir, ich müsse auf dem andern Bahnhof auf die Information um das zu melden. Am Schluss bin ich dann ca 3 mal hin und her gefahren, musste mein Ticket nochmals kaufen, aber habe dann am Schluss doch einen Platz im Sleeper 2AC bekommen. Dies nur so nebenbei. Zum Glück kostet hier ein Ticket fast nichts (für uns) und somit war es einfach nur mühsam.
Heute am 3. Dezember bin ich dann nach einer 13-stündigen angenehmen Fahrt mit dem Nachtzug von Cochin in Goa angekommen. Ich dachte immer Goa sei eine Stadt, aber dem ist absolut nicht so. Goa ist einer der über 20 Staaten innerhalb von Indien und Goa war bis glaube ich 1960 portugiesisch und wurde dann innerhalb von zwei Tagen von den indischen Truppen eingenommen. Goa ist eindeutig einer der touristisch am meisten erschlossenen Plätze Indiens. In Goa existieren sicher mehr als 30 grosse Beaches mit jeglicher Infrastruktur, von einfachen Hostels bis zu super-Hotel-Komplexen. Mein erster Eindruck ist insofern positiv, als es hier bedeutend sauberer ist als überall wo ich bis jetzt war und weil eine gewisse Infrastruktur da ist an die man sich als Europäer halt schon gewohnt ist. Zum Glück ist das Ganze immer noch akzeptabel und nicht so kaputt wie beispielsweise die schönen Orte in Thailand die ich in den 70er Jahren noch ganz anders kennengelernt habe. Sie sollten jetzt einfach aufhören mit immer mehr und grösser. Aber das ist wohl ein Wunschtraum. Erst wenn die Touris nicht mehr kommen weil sie so was auch nicht sehen wollen reagieren die Behörden. Aber dann ist es meist zu spät. Internet-Anschlüsse sind kein Problem hier. Auch wenn es verglichen mit unseren Standards noch ziemlich langsam ist (meistens). Ich bin gerade dran meine Fotos zu laden. Für Goa hab ich natürlich noch keine aber der letzte Blog bekommt dafür umso mehr davon.
Ansonsten, ich bin gespannt ob ich es hier bis am 12. aushalten werde. Bis jetzt spricht nichts dagegen. Ich habe bereits ein Auge auf eine 500er Honda geworfen. Erster genannter Preis 500 Rupies pro Tag was ca 12$ sind. Geht aber sicher noch einiges runter wenn ich die für eine Woche miete. Allerdings weiss ich nicht ob ich es wirklich machen soll, denn eine 500er ist doch eine relativ schwere Maschine. Das Grösste was ich bis jetzt gefahren bin war eine 350er. Die Alternative wäre eine 100er Honda oder ein Roller :-( Vamos a ver).

Ergänzungen vom 4. Dezember 2007. Ich habe schlussendlich eine 150cc Maschine gemietet. Reicht völlig und ist leichter zu handhaben als eine 500er. Ich will ja schliesslich noch ein paar Jahre leben! Dank dem Vehikel hab ich bereits ein wenig vom Staate Goa gesehen. Ich war in 'Old Goa' welches die erste von den Portugiesen bewohnte Stadt in Goa war. Ausser ein paar grossen Kirchen ist allerdings nicht viel übrig geblieben denn es sind immerhin inzwischen 450 Jahre vergangen. In Malgoa, das ist der Ort wo der Zug hält, hab ich dafür noch ein paar alte Häuser gefunden. Eines davon ist zwar halb verfallen aber ein Traum fuer jeden, der auf so was steht. (Ich bin einer davon). Ansonsten hab ich hier das 8% Kingfisher Bier probiert (indisches Bier). Ist wirklich gut. Sonst weiss ich nichts Neues. Morgen gehe ich nochmals auf den Bahnhof um die restlichen Zugtickets zu besorgen denn ich gehe davon aus, dass über Weihnachten alles ausverkauft ist. Es geht dabei um die Strecken Delhi-Varanasi-Agri-Jaipur-Delhi und ev nach Amritsar rauf und zurück.


Venedig 2025

Ich war wieder zuhause – allerdings viel zu früh, denn mein nächster Arzttermin ist erst am 26. September, also in rund 6-7 Tagen. Kaum hatt...