Mittwoch, 14. September 2016

Xian und weiter nach Jiuzhaigou

Diesmal werde ich den Text vorschreiben damit ich ihn dann nur noch mit copy/paste in meinen Blog kopieren kann. Blöd dass ich nicht schon früher auf diese absolut naheliegende und logische Möglichkeit gekommen bin. Hat ja nur 10 Jahre gedauert....
Heute Morgen um 09:00 Uhr (da kommt mir immer Igor in den Sinn, Mario, man schreibt nicht 0900, wir sind nicht im Militär! Wo er Recht hat hat er Recht) bin ich pünktlich von meinem Chauffeur abgeholt worden. Ca 1.5 Stunden später waren wir dann an den Ausgrabungen der Terrakotta Armee wobei das ja eigentlich offiziell das 'Grab des ersten Kaisers' ist das von dieser Terrakotta Army bewacht wir. Die ganze Gegend hier ist im Umkreis von vielen Kilometern geschützt. Irgendwo hat es einen riesigen Grabhügel (die Ausmasse entsprechen fast dem Gurten in Bern) und Satellitenaufnahmen die auch unter die Erdoberfläche reichen haben etwas gesehen welches ziemlich genau den damaligen Aussengrenzen von China entspricht. Es scheint als ob man dort drinnen China nachgebaut hat so dass der Kaiser auch nach seinem Tod was zu regieren hat. Der Grabhügel selber wurde noch nicht geöffnet. Das wird man erst in der Zukunft mal wagen. Wer weiss was dort drin zum Vorschein kommt. Ein Stargate !! Die Flüsse und Seen wurden mit dem zu der Zeit populären flüssigem Quecksilber befüllt und man kann es deshalb relativ leicht von aussen auch über Satelliten erfassen. Quecksilber war in dieser Zeit ein Mittel dem man fast überirdische Macht zugemessen hat. Auch der Kaiser und einige seiner Nachfolger haben jeden Tag Quecksilber zu sich genommen im irren Glauben dass sie danach unsterblich werden würden. Speziell dieser erste Kaiser musste eine furchtbare Angst vor dem Tode gehabt haben. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil er selber ein schrecklicher Tyrann gewesen sein muss der insgesamt Millionen von Menschen hinrichten liess rsp alle die an seinem Grab gebaut haben gleich als erste Mal dort eingemauert haben soll. All denen möchte ich im Jenseits auch nicht begegnen!
Es ist erstaunlich wie sich da alles verändert hat in den 10 Jahre seit ich das erste Mal hier war. Damals waren es wirklich nur die drei grossen Hallen die als Überdeckung der drei grossen Ausgrabungsstätten gebaut wurden. Heute sind diese Hallen klein im Vergleich zu dem was alles darum herum gebaut wurde. Business bis zum Abwinken. Schade, es ist überall auf der Welt das Gleiche. Überall wiederholt sich der gleiche Irrsinn. Man entdeckt etwas, egal ob es eine Ausgrabung oder eine traumhafte Gegend ist. Dann wird kommerzialisiert bis es soweit kommt dass die Leute nicht mehr kommen weil sie so was auch nicht sehen wollen (oder weil sie das nächste Ziel anpeilen das es zu zerstören gibt). Erst dann reagieren die Verantwortlichen und reissen alles nieder und versuchen es wieder in den Originalzustand zu verbringen was aber vielfach nicht mehr möglich ist. Ich habe das selber in Thailand erlebt wo 1974 Pattaya noch ein Geheimtipp war und Puket aus ein paar wenigen Hütten bestand. Als ich vor 2 Jahren das letzte Mal dort war konnte ich nur feststellen dass ich Thailand, sicher aber diese zwei Orte endgültig aus meinen zukünftigen Reiseplänen streichen werde.
Oh, noch etwas interessantes. In der sogenannten 'Kultur-Revolution' unter Mao Zedong während der alles was schön und Geschichte war niedergerissen wurde kamen die Terrakotta Krieger unbeschädigt davon. Der Grund war, dass Mao selber diese alte Kaiserzeit immer als Vorbild dargestellt hatte und 1974 als man diese Krieger fand war ja die Kulturrevolution immer noch in ihrem unheilvollen Gange. Er konnte nun schlecht das Zeugs das er vorher so gelobt hatte zerstören lassen und so wurde der ganze Bezirk abgeriegelt so dass keiner der gestörten Rotgardisten dort eindringen konnte.

Ich habe versucht, ein paar gute Fotos zu machen. Habe die ganze Fotoausrüstung mitgenommen inklusive Stativ. Aber genau dieses Stativ durfte ich dann nicht verwenden!! Dass man einen Blitz nicht verwenden darf ist nachzuvollziehen. Nicht unbedingt hier aber beispielsweise an Orten von ganz alte Bilder oder Farben darunter leiden können (Beispielsweise im Louvre in Paris). Warum man aber ein Stativ nicht verwenden darf ist mir rätselhaft..

Heute habe ich wieder ein paar Eigenschaften von Chinesen gesehen die ich mir nur schlecht erklären kann. Dasselbe hab ich zwar in vielen asiatischen Ländern gesehen aber nun ist es wieder ganz frisch.

Chinesische Schriftzeichen sind an sich schon eine Kunstform da das reine Schreiben schon meditative Eigenschaften haben soll und mit scheinbar mehr als 20'000 Zeichen ist es eine Schriftsprache für die man wahrscheinlich ein Leben lang Zeit braucht um sie einigermassen zu beherrschen. Ich frage mich aber, ob die Sprache auch geeignet ist für den tagtäglichen Gebrauch. Wenn mir bei uns jemand etwas auf einen Zettel schreibt und ich zeige dann diese Zettel einer anderen Person dann werden alle Leute (mit derselben Sprache) das einfach lesen und verstehen. Wenn ich mir hier von jemandem eine Adresse in Chinesisch aufschreiben lasse um das dann dem Taxichauffeur zu geben (anders geht es nicht, kein Taxifahrer spricht englisch!) dann wird der Taxichauffeur das lesen, und mich auf Chinesisch etwas zurückfragen was ich natürlich nicht verstehe. Er wir dann einen Chinesen fragen und am Schluss werden 4 Leute um das Taxi stehen und darüber philosophieren was das wohl bedeuten soll was da in ihrer Sprache steht!! Dann plötzlich kommt einer drauf und alle haben ein glückliches Lächeln als ob sie soeben ein Heilmittel gegen Krebs gefunden hätten!!
Dann die Sache mit dem Lärm. Es sind drei Geschäfte nebeneinander. Vor jedem Geschäft hat es einen Lautsprecher der wahrscheinlich erklärt was dort drin für super Dinge verkauft werden. Alle drei machen das. Alle machen es sehr laut. Ich denke nicht, dass jemand etwas verstehen kann. Als ob das nicht genügen würde hat noch jedes der drei Geschäfte jemanden angestellt der draussen mit einem Megaphone denselben Mist nochmals von sich gibt. Also 6 Stimmen (meist untermalt mit Musik) in grosser Lautstärke wetteifern miteinander wer den nächsten Kunden reinholen kann. Und keiner wundert sich dass niemand kommt. Es gibt aber sehr viel Gutes zu sagen. Ich habe auch dieses Mal noch kein einziges zweirädriges Fahrzeug gesehen das mit Verbrennungsmotor fährt. Alles ist batteriebetrieben. Ausser den Autos. Aber ich bin mir sicher dass China das erste Land sein wird wo man keine Autos mehr sehen wird die einen Verbrennungsmotor haben sobald es die Dinger in grosser Zahl und erschwinglich geben wird. Dann wird hier umgestellt - Vorteil einer Wirtschaft bei der gewisse Dinge vorgeschrieben werde und wo es nichts dagegen zu motzen gibt. Bis jetzt habe ich noch nichts gesehen was mir die Regierungsform von China irgendwie unsympathisch machen würde. Wenn die plötzlich auf Demokratie umschalten würden (und damit meine ich so eine wie die unsere) würde das Land auseinanderfallen und schlimme Bürgerkriege wären das Resultat. Hier ein paar Fotos. Einige sind hinter Glas, deshalb Reflektion und damit Qualität nicht so gut.

Keine Kommentare:

EU24 Nochmals los im 2024

Nachdem ich nun fast einen Monat zu Hause am Nichtstun bin hab ich mich spontan entschlossen dieses Jahr nochmals loszulegen. Ich habe ja im...