Wie angekündigt habe ich von Barcelona über Lyon kommend einen Kurzbesuch zuhause in Ebikon gemacht. Einen Tag später ging es dann aber bereits wieder los. Über Mailand fuhr ich nach Venedig. Ich wurde gewarnt, dass wegen den Festtagen Venedig wahrscheinlich total von Touristen überlaufen sein wird. War aber nicht so. Scheinbar ist Karfreitag in Italien gar kein offizieller Festtag und die Anzahl Touristen hält sich in Grenzen.
Ich war in den 70er Jahren schon mal in Venedig, konnte mich aber nur erinnern, dass der Zug über einen Damm in die Stadt reingefahren ist. Venedig besteht ja aus vielen kleinen Inseln und ist in seiner Art wohl etwas Einzigartiges auf der Welt.
Das Hotel das ich wieder über booking.com gefunden habe ist 1a. Obwohl eine Nacht nur 42 Euro kostet ist es ein mindestens 3-Sterne wert. Es liegt auf der äußersten Insel die am weitesten vom Festland entfernt ist. Die Schiffhaltestelle heißt Lido. Dahinter kommt dann die Adria.
Wie überall in Venedig kommt man nur mit dem Schiff an sein Ziel. Was in andern Ländern die Metro ist das ist hier ein weites System von Schiffsrouten.
Ich hab mir gleich bei der Ankunft eine Karte gekauft mit der ich drei Tage lang alle Transportmittel in Venedig benutzen kann. Dies sind wie gesagt vor allem Schiffe aber auch Busse.
Am ersten Tag hier hat es leider bis um ca. 16 Uhr geregnet. Zudem ist es recht kühl. Aber Venedig ist natürlich auch weiter nördlich als Spanien oder Portugal.
Über eine Wetter-App hab ich mich dann schlau gemacht. Wollte wissen ob ich mit meinem Aufenthalt hier betreffend Wetter die Arsch-Karte gezogen habe. Zum Glück ist aber ab morgen kein Regen mehr zu erwarten. Ich bin heute trotzdem gegen Abend kurz zur Hauptinsel gefahren wo auch dieser bekannte Dogen-Palast steht. Einige Teile des Platzes davor sind wie jedes Jahr unter Wasser.
Venedig versinkt ja langsam. Ein großer Teil der Stadt wurde auf Holzpfählen errichtet. Diese wurden natürlich über die Jahrhunderte im Wasser morsch und sinken langsam ab. Ich habe heute einen Kirchturm gesehen, gegen den ist der schiefe Turm von Pisa ein Vorbild an senkrecht ausgerichtet. Was in dieser Zeit des Jahres noch dazukommt ist die Meeresströmung die das Wasser in Richtung von Venedig treibt. Man hat hier vor ca 10 Jahren einen sehr wirksamen Schutzwall gebaut. Schwimmende Betonteile die sich automatisch aufrichten wenn die Strömung erstens in Richtung Stadt fließt und zweitens der Druck der dadurch erzeugt wird einen bestimmten Wert überschreitet. Vor dem Bau dieses Schutzwalles waren Teile der Stadt extrem überflutet. Nun, der Klimawandel und der Anstieg des Meeres werden sicher noch zu einem Problem werden. Schutzwall in Wikipedia
Natürlich hat man mit diesen Überschwemmungen auch wieder ein Geschäft gemacht. Auf der einen Seite wurden zwar Stege angelegt um keine nassen Füße zu bekommen. Das heißt aber auch, dass man im Gänsemarsch hinter den Leuten hertrotten muss. Die Alternative sind Plastikschuhe. Eine harte Plastiksohle und daran dann ein Schutz der bis zu den Knien geht. Gut durchdacht. Preis 10 Euro. Aber es lohnt sich.
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