Donnerstag, 25. April 2019

Pnom Penh

Seit gestern Nachmittag, 24. April bin ich in Kambodscha in einem Hotel mitten in der Stadt mit einer tollen Dachterrasse. Kostet mich 25$ pro Nacht, das Preisleistungs-Verhältnis stimmt. Nichts auszusetzen.

Heute mietete ich ein Taxi für den ganzen Tag. Das ist das schnellste und einfachste um einen Eindruck von einer mir fast unbekannten Stadt zu bekommen. Ich war zwar auf meiner ersten Weltreise 2007 schon mal kurz hier, aber das ist lange her und ich war damals nur 6 Tage in Kambodscha, davon 4 in 'Siem Reap'.

Auf der Rundfahrt heute waren wir unter anderem auf den sog 'Killing Fields', ein Ort aus der sehr düsteren Geschichte von Kambodscha unter der Herrschaft der 'Roten Khmer' Drei der damals 8 Millionen Einwohner Kambodschas wurden dabei auf grausamste Weise hingeschlachtet und die Welt hat einmal mehr zugeschaut. Speziell die Amerikaner, die durch das unberechtigte Reinziehen von Kambodscha und Laos in den Vietnamkrieg (Nixon machte das indem er den Senat belog. Es ging dabei um die Zerschlagung des sog 'Ho-Chi_Minh-Pfades' über den der Vietcong Waffen und Munition in den Süden brachte) trugen an dem was folgte eine grosse Mitschuld.
Siehe auch hier und hier.
Durch dieses 'Einbeziehen' von Kambodscha und Laos in den Vietnamkrieg (es gab noch andere Gründe, beispielsweise die Chinesen, die ebenfalls viel Mitschuld an den kommenden Ereignissen trugen) wurden die einigermassen stabilen beiden Länder Spielbälle der Grossmächte und als es dann ganz schlimm wurde zogen die USA einfach ab und liessen beispielsweise die 'Roten Khmer' ihre 3 Millionen Landsleute umbringen. Man hat keinen Finger gekrümmt und die 'Roten Khmer' wurden sogar offiziell als Kambodschas Regierung anerkannt, unter anderem wie könnte es anders sein von den USA, England, Deutschland, Australien uva, und sie bekamen auch einen Sitz in der UN obwohl man genau wusste was im Lande selber passierte. Man stelle sich vor, dass die Nazis unter Adolf einen Sitz in der UN hätten und dort laut ihre 'Wohltaten' am Deutschen Volke verkünden könnten.

Den kleinen Einblick den man auf den 'Killing Fields' und im 'Genozid Museum' bekommt ist furchtbar und man schämt sich zur Rasse Mensch zu gehören, zumindest Leute mit einem Gewissen fühlen wohl so. Nicht zuletzt weil wir nichts aber auch gar nichts daraus lernen. In den 90er Jahren geschah der Genozid in Ruanda mit ca 1 Million Toten. Und wieder hat die Welt nichts gemacht und bei Ruanda kann man sich nicht damit rausreden, dass die Gefahr bestand bei einem Eingreifen eine gefährliche Konfrontation der Supermächte zu provozieren.

Für mich am Schlimmsten war der Baum an dem die Scheisstypen Babys und kleine Kinder totschlugen. Soviel ich weiss wurde kein einziger dieser Täter je zur Rechenschaft gezogen.
Pol Pot hatte ein angenehmes und ruhiges Leben und wurde 84. Es gibt Gerüchte dass er am Schluss von jemandem aus seinem früheren Umfeld vergiftet wurde. Ein viel zu gnädiger Tod für dieses Tier.




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