Freitag, 21. Juli 2023

Ometepe

Es ist morgen. Chris und ich sind um 7.30am losgefahren. Mein Auto war ab 9am am Flugplatz bereit und ich hatte eine Reservation der Fähre nach Ometepe um 12am. Da wir genug früh am Flugplatz waren konnte ich bei 'la costena' das Ticket für Managua-Corn Island-Managua kaufen. Leider habe ich nur eine Nacht dort weil die meisten Flüge bereits ausgebucht waren. Nun werde ich morgens um 7am abfliegen und am nächsten Tag um 6.30am wieder zurückkommen. Somit habe ich einen vollen Tag auf Corn Island. Dies ist kürzer als ich eigentlich geplant habe aber da dies wahrscheinlich mein letzter Besuch in Nicaragua ist werde ich mir diesen Trip nochmals gönnen. Ich war ja 1995 mit Javiera dort und es war traumhaft. Der Strand und das Wasser waren identisch mit dem der Malediven und das wird sich ja kaum geändert haben.

Ich bekam mein Auto um 7am, alles lief perfekt ab und ich fuhr los in Richtung Rivas und San Jorge von wo die Schiffe abfahren. Um 11.30am war ich dort. Dann ging's auf's Schiff. Die Fahrt dauerte ca 1 Stunde. Auf der Insel Ometepe fuhr ich dann zuerst zum Hotel. Der Weg dorthin (die letzten 400 Meter) waren wieder katastrophal aber die Unterkunft war völlig in Ordnung. Einfach, ein kleines Häuschen, und das alles mitten in der Natur. Kein weiteres Haus im Umkreis von 500 Metern. Ich machte dann wie üblich nach der Ankunft ein kurzes Nickerchen, man wird ja nicht jünger. Dann fuhr ich ein paar Kilometer zurück in ein bewohntes Gebiet und hab dort was gegessen.

Für mich wird das Essen immer mühsamer. Ich kann bestellen oder kaufen was ich will. Nach 3-4 Bissen bin ich total voll und wenn ich dann nicht aufhöre fühle ich mich nachher total kaputt oder es ist mir sogar schlecht. Früher hatte ich eine Pizza in 10 Minuten gegessen. Wenn ich heute eine ganze Pizza essen würde, und das kann ich ganz einfach nicht mehr, dann müsste ich mir wahrscheinlich 2 Stunden Zeit nehmen. Nach der Operation ist es kein wirkliches Vergnügen mehr was zu essen. Ich hab's ohne versucht, aber es funktioniert leider nicht.

Die Nacht im der Unterkunft war wieder extrem still und deshalb hörte man extrem viel von der Natur und die kann teilweise recht laut sein. Irgendwann hab ich dann was schwarzes in meinem Bett gesehen und es fluchtartig verlassen. Es war zum Glück keine Spinne denn dann wäre ich sofort ausgezogen und hätte die Nacht im Auto verbracht. Aber es war ein recht grosses Insekt unbekannter Art das ich dann mit Hilfe eines Blattes Papier sanft aus dem Zimmer befördert habe.

Am nächsten Morgen um 5.30am war ich bereits wieder auf. Die Insel besteht ja aus zwei grossen Vulkanen und die Unterkunft lag genau zwischen diesen Vulkanen. Ich wollte beide mit dem Auto umrunden. Es war schön so früh am morgen loszufahren. Die Farben waren kräftig und hatten diese spezielle Ausstrahlung wie man das nur zu frühen Morgenstunden oder vor Sonnenuntergang sieht.

Leider war die Strasse nur zu ungefähr 60% asphaltiert. Der restliche Weg war Schotterweg mit teilweise schlimmen Stellen. Ich wollte unbedingt vermeiden den Reifen wechseln zu müssen und war deshalb nicht so angetan von der Situation. Schlussendlich hat's aber geklappt. Dann zurück in's Hotel, 2 Stunden pennen, auschecken und losfahren um den zweiten Vulkan zu umrunden. Um 4pm fuhr mein Schiff zurück nach San Jorge und ich musste um 3pm dort sein. Ich fuhr also los. Aber nach ca 20km fing die Strasse wieder an reifenunfreundlich zu sein. Da der Weg um den zweiten Vulkan fast doppelt so lange war wie der um den ersten hab ich irgend wann aufgegeben und bin direkt zum Port gefahren. Da an diesem Tag die Hauptfeierlichkeiten zum Ende der Revolution waren hat die FSLN einfach viele Hauptstrassen gesperrt. Zweimal haben mir Einheimische helfen müssen einen Umweg zu finden.

Pünktlich um 4pm ist die Fähre abgefahren. Schlussendlich war ich pünktlich um 7pm zurück am Flughafen und konnte das Auto abgeben. Die Rückfahrt war toll. Wegen den Feierlichkeiten war niemand unterwegs und ich hatte praktisch den ganzen Weg von Rivas nach Managua für mich.

MJ und Chris haben mich am Flughafen erwartet und gemeinsam fuhren wir nach Hause. Morgen geht's nach Matagalpa und Selva Negra wo wir eine Nacht verbringen werden. Dann muss ich noch rausfinden wie ich die 10kg Bohnen und Käse......... für Thomas in die Schweiz bringen kann ohne dass ich dort verhaftet werde 😂


Dienstag, 18. Juli 2023

Tour de Flores de Cana & Leon & Laguna Apoyo

Wie angedeutet haben wir gestern die Tour zu der Niederlassung von 'Flores de Cana' gemacht. Chris hat das Auto von Edwin's Frau genommen die ich bis heute noch nicht kenne da die beiden noch nicht zurück aus Europa sind. Ein toller Wagen mit Platz für 8 Personen. Neben Chris und MJ sind auch Jerry, die Tochter von Edwin, die Schwester von Chris sowie der Sohn von Cynthia mitgefahren. Falls jemandem der Name 'Flores de Cana' kein Begriff ist, 'Flores de Cana' ist ein Rum der in Nicaragua herstellt wird und zwar seit über 100 Jahren. Man kann sagen, dass dieser Rum das bekannteste Exportprodukt von Nicaragua ist und international als der beste Rum der Welt angesehen wird. Man kann ihn bereits in Supermärkten in Europa, Amerika und Asien kaufen und das ganze ist sehr professionell aufgebaut. In der Zwischenzeit gibt es bereits 28 Jahre alten Rum der Firma. In der Tour wurde gezeigt wie die Holzfässer gebaut werden, wie alte repariert werden, warum es wichtig ist was für Holz verwendet wird und wieviel des Rums verloren geht während dem Reifeprozess. Eine interessante Sache war als wir aufgefordert wurden ganz wenig des Rums auf die Hand-Innenseite zu kippen und dann die Hände zu reiben so wie wenn man sie waschen würde. Wenn man 4 Sekunden später an den Händen gerochen hat war absolut nichts mehr vom Geschmack des Rums riechbar. Er hat sich total aufgelöst. Sehr interessant.

Am Schluss wurden wir dann noch, wie könnte es anders sein, durch den Souvenir Shop geführt. Dort hab ich eine Flasche Etiketta Negra für Thomas erstanden. Auf die Frage was denn so speziell sei an diesem Rum mit der schwarzen Etikette wurde mir gesagt, dass es eigentlich der gleiche Rum sei wie in den andern Flaschen. Die schwarze Etikette wurde rein aus Business Gründen für den Export aufgeklebt. Das hat aber scheinbar wieder aufgehört und Etiketta Negra ist nur noch in diesem Souvenir Shop zu bekommen. Dafür ist er 10 Jahre alt. 

Nach dem Besuch der Fabrik fuhren wir nach Leon. Dort verbrachten wir um die 2 Stunden und ich habe ein paar Fotos gemacht. Aber überall waren die FSLN Feierlichkeiten im Gange die den erfolgreichen Abschluss der Revolution und somit das Ende von Diktator Somoza feiern. Dies scheint jedes Jahr eine riesen Sache zu sein, war aber nicht unbedingt mein Ding. Zudem die Latino Musik mit dem extrem schnellen Rhytmus mit der ich rein gar nichts anfangen kann und dann wurde das Ganze viel zu laut abgespielt. Ich war froh als wir wieder nach Hause gefahren sind.

Am nächsten Tag machten MJ Chris und ich einen Ausflug zu der 'Laguna Apoyo'. Netter kleiner Ort wo wir auch gebadet haben. Die beiden sind ein wenig ängstlich in der Nähe des Ufers rumgeplantscht und haben fast panisch reagiert als ich einfach mal rausgeschwommen bin. Ist unglaublich dass in einem Land das an den Pazifik und and die Karibik grenzt und zudem viele grosse Seen hat praktisch niemand schwimmen kann.

Morgen braucht Chris sein Auto selber und ich habe deshalb eines gemietet das ich morgens um 9am am Flughafen abholen kann. Damit werden ich nach Rivas und auf die Insel Ometepe fahren und dort eine Nacht verbringen. Am nächsten Tag gegen Abend bin ich dann zurück in Managua. Fortsetzung folgt.









Sonntag, 16. Juli 2023

San Juan del Sur

Seit 2 Tagen befinde ich mich nun in 'San Juan del Sur'. Es ist, und das finde ich toll, immer noch so wie ich es in Erinnerung habe, und diese Erinnerung ist nun doch schon mehr als 15 Jahre alt. Wenn ich das mit Phuket oder Ko Samui in Thailand vergleiche dann haben die hier schon einiges richtig gemacht.

Was mir aber sehr schlecht einfährt ist die Tatsache, dass ich hier dauernd das Gefühl habe, auf die eine oder andere Art überwacht zu werden. Dieses übertriebene Gehabe mit den Fahnen der FSLN und die extrem vielen jungen Leute die auftreten wie Geheimagenten fahren mir schon sehr schlecht ein.

Vorhin war ich in einem kleinen Pub, ich habe keine andere Bezeichnung dafür. Ich war schon gestern und vorgestern dort. Dort gibt es ein Display von Spotify über das man jederzeit seine Musik auswählen kann. Ich hatte die Möglichkeit meine Musik zu hören und ein wenig Pause zu machen von diesem Latino Gedudel hier. Ich muss dazu aber sagen, dass in der zweiten Nacht eine der Bardamen diese Songs auf ihre eigene Art mitgesungen hat und da die Dame rsp das Girl ziemlich sexy war hat mir die Musik ganz plötzlich sehr gefallen. Es war so eine Art blödel Musik (me murio mi canario) aber mit teilweise sehr sexuell betonten Texten und vorgetragen so wie wenn die ganze Band ein wenig besoffen wäre. Das hat der ganzen Atmosphäre in der Bar so einen ganz eigenartigen Touch gegeben der mir schlussendlich recht gefallen hat. Aber dann ist plötzlich so ein Typ reingekommen mit Maske und Sonnenbrille und hat angefangen die Leute mit recht drohender Stimme anzupöbeln. Ich habe leider fast nichts verstanden aber ich bin mir sicher dass es so ein FSLN Aufpasser war. Ich bin dann ziemlich provokativ aufgestanden. Nicht direkt gegen ihn gerichtet aber da der Durchgang dort eng war konnte er nicht einfach an mir vorbei. Er ist dann auf mich zugegangen und hat ziemlich bedrohlich gemeint 'da me lugar'. Ich bin ja nicht blöd und habe es darauf angelegt sondern hab ihn durchgelassen, meinen Blick aber ganz klar auf ihn gerichtet. Er konnte ihn nicht erwidern. Danach habe ich gefragt was den das für ein Typ war. Die Inhaber der Bar meinten dass das einfach ein Loco sei der zwischendurch vorbeikomme. Aber die Reaktion die ich sah als er reingekommen ist war ganz klar Angst. Die Leute sind eingeschüchtert und getrauen sich nicht mal zu sagen, dass sie von solchen FSLN Typen belästigt werden. Nicaragua ist definitiv zu einer Diktatur geworden, schon wieder. Diesmal heisst der Diktator aber nicht Somoza sondern Ortega.

Ich habe ja geschrieben dass ich in Diriamba in eine Polizeitkontrolle geraten bin die aber ganz sauber und professionell abgelaufen ist. Als ich diesmal zurück in Managua war kam ich wieder in eine weil ich irgend was falsch gemacht hätte. Ich habe keine Ahnung um was es ging. Der Polizist meinte dass es eine multa von 800 Cordobas gäbe. Er werde meinen Ausweis einziehen und ich müsste ihm die Adresse geben an der ich wohne und würde sobald ich die multa bezahlt hätte den Ausweis innerhalb von 2 Wochen per Post wieder zurückbekommen. Ich wollte das Risiko natürlich nicht eingehen weil ich erstens in 2 Wochen bereits zu Hause bin und weil ich den Ausweis offiziell gar nicht mehr haben dürfte, in der Schweiz also nicht einfach einen Ersatz verlangen könnte. Ich fragte ob es denn keine andere Möglichkeit gäbe. Er frage zurück, ja welche denn.... da war mir sofort klar dass er korrupt war. Ich meinte, ob ich die multa denn nicht sofort bezahlen könne. Er erwiderte, 'ja wenn sie das möchten.....'.  dann können wir das schon so machen. Ich habe mein Geld hervorgeholt und er hat eine 20$ Note gesehen. Da war dann die multa plötzlich genau 20$. Ich nahm den Schein und wollte ihn im geben. Er winkte ab und meinte, ich solle ihn in meinen Pass legen und ihm dann den Pass geben. Also hab ich das gemacht. Er nahm den Pass und hat dann so getan als ob er vorne die Scheinwerfer prüfen würde. Während er das macht hat er nach einem kurzen Blick zu seinen Kollegen den Schein schnell rausgenommen und in die Tasche gesteckt. Dann gab er mir den Pass zurück und sagte ziemlich laut so dass es seine Kollegen hören konnten dass es diesmal nur eine Verwarnung gäbe und ich solle bitte aufpassen und vorsichtig fahren. Ich musste mich zurückhalten um nicht lauthals anzufangen mit lachen.

Nach 3 Nächten bin ich nun wieder in Managua und morgen ist geplant mit MJ und Chris eine Tour in die Firma von 'Flores de Cana' zu machen. Mehr gibt's über San Juan del Sur nicht zu sagen. Ich habe eigentlich gar nichts gemacht sondern einfach aus dem Balkon geschaut. Dort war eine ziemliche Show von kleinen Papageien (ich glaube es sind Papageien, die gleichen von denen Thomas und Liz 2 haben). Die haben morgens um 5am angefangen mit ihren sehr lauten stimmen rumzuschreien. Schon die zwei in Ebikon können einen am morgen früh recht auf den Wecker gehen aber wenn es dann 20 sind dann ist es schon fast ohrenbetäubend. Aber es war trotzdem schön weil sie waren direkt vor dem Balkon, manchmal in einem Abstand von 2-3 Metern. Zwischendurch kam so eine Art Eichhörnchen. Sie alle haben die Strom rsp Telefonleitungen benutzt um sich hin und her zu bewegen.





Donnerstag, 13. Juli 2023

Managua. Masaya, Granada & San Juan del Sur

Es gab wirklich nichts zu berichten in den letzten Tagen. Ich bin wie gesagt nach Puntoarenas gefahren. Ein hässlicher Ort. Gut, übertreiben will ich auch nicht. Das Hotel war ok aber sonst gab es nichts was erwähnenswert war. Ich blieb auch nur eine Nacht und hab dann beschlossen früher als geplant wieder nach San Jose zu fahren. Dort buchte ich das gleiche Hotel (nun schon zum dritten Mal) und habe die letzten Tage dort verbracht. Am 9.Juli kurz bevor die zugemacht haben (hab ich extra so gemacht in der Annahme, dass die alle schnell weg wollen und das Auto dann nicht mehr so genau anschauen) brachte ich das Auto zurück.. Ich sagte ja, ich hatte hinten eine kleine Beule und die hätten mir sicher den ganzen Selbstbehalt von 750$ eingezogen.

Ich hatte aber wieder mal Glück. Als ich das Auto geholt habe wurde es ja genau gecheckt und hinten hatte es einen ganz kleinen Kratzer. Die haben aber auf dem  Formular überall wo was war einfach einen kleinen Strich gemacht. Als ich das Auto zurückbrachte hab ich ehrlicher Depp sogar noch gesagt dass hinten was sei. Sie haben es sich angeschaut und gemeint, dass das schon gut sei, es sei ja auf dem Formular bereits eingetragen. Dass es sich dabei aber um einen andern Schaden handelt kam gar nicht zur Sprache und ich habe natürlich auch nicht die Absicht gehabt ihnen da irgendwie zu widersprechen. Eine eindeutige win Situation, für mich auf jeden Fall.

Am 10. Juli dann wurde ich um 06:30 Uhr vom Taxi abgeholt und auf den Flugplatz gefahren. Obwohl der Taxidriver wusste dass ich mit der SANSA fliege, einer Domestic Airline, hat er mich zum internationalen Flughafen gefahren. Von dort musste ich dann zu Fuss zum Domestic Airport der zum Glück nur 100 Meter nebenan ist.

Dann kam wieder das geliebte Warten. Zwei Stunden vor dem Flug musste man dort sein, aber das Abwickeln des Checkins und der Grenz-Kontrolle ging keine 15 Minuten. Wie auch immer, um 07:00 Uhr flogen wir los mit einer kleinen 8-sitzigen einmotorigen Maschine. Die flog natürlich auch nicht so hoch wie die grossen Jets und ich konnte gut den Boden unter uns sehen. Aber es war wie verhext. Kaum überflogen wir die Grenze von Nicaragua war nur noch Nebel zu sehen. Dabei flogen wir direkt über den Vulkan von Ometepe. Wäre eine super Aussicht gewesen.

Um 08;15 Uhr war ich dann in Managua. Alles ging gut, ich hatte schon ein wenig Biber wegen ihr wisst schon was. Aber kein Problem. Allerdings haben sie in meinem Koffer beim Röntgen etwas gesehen das sie als professionelle Angelrute identifizierten. Sie fragten mich dann ob ich Fischen gehen werde. Ich wusste das mit der Angelrute noch nicht und fragte 'fischen? Wie kommen sie darauf? Ich habe bis heute keine Ahnung warum das überhaupt ein Problem gewesen wäre. Ist fischen in Nicaragua auch verboten? Gut dass man noch atmen darf. 

Auf jeden fall hat mir der Grenzbeamte scheinbar nicht geglaubt und ich musste ihnen das Gepäck öffnen. Es war dann das Stativ der Kamera das sie scheinbar als Fischrute identifiziert haben. Alles war in Ordnung und MJ/Chris warteten bereits auf mich. Oh, meine Lesebrille hab ich wohl im Taxi in San Jose verloren. An der Grenze dann musste ich das Einreiseformular ausfüllen das sowieso immer sehr klein ist so wie wenn es nur ganz kurze Namen oder Adressen geben würde. Ich konnte absolut nichts lesen. Ich habe dann versucht mit der Kamera das Formular zu fotografieren um das Bild dann auf dem Handy zu vergrössern. Abere das funktionierte nicht wirklich denn ich musste ja auch schreiben und das ist schwierig wenn man fast nichts sieht. Ich habe dann einfach die Mitpassagiere gefragt ob jemand eine Lesebrille hätte. Eine Frau hat mir dann ausgeholfen. Es war zwar immer noch sehr unscharf, aber es ging.

In Managua fuhren wir dann in ein Restaurant. MJ und Chris wollten mich zu einem ausgiebigen Frühstück einladen. Ich musste ihnen dann aber sagen, dass ich am Morgen früh nichts essen könne, keinen Hunger hätte und die Portionen im Restaurant immer viel zu gross wären. Und die Hälfte stehen lassen ist nicht wirklich mein Ding. Ich habe aber trotzdem eingewilligt und habe dann 75% stehen lassen.

Dann haben die beiden mir noch geholfen eine neue Lesebrille zu kaufen, an einer ATM Maschine Geld rauszulassen und eine SIM Karte von Nicaragua mit 10Gb zu besorgen. Jetzt hatte ich in den letzten 5 Wochen 3 verschiedene Telefon Nummern.

Chris hat ein super Auto das er mir, und das vergesse ich ihm nie, grosszügig zur Verfügung stellt. Ich war am Anfang skeptisch wegen Versicherungsfragen. Aber er meinte dass das Auto geleased sei, und deshalb eine Vollkasko Versicherung habe. Ich fragte dann ob er mir denn vertraue und er meinte, er vertraue der Versicherung 😀 Aber er liess mich gleich fahren und ich konnte ihn überzeugen dass ich gut fahre. In Costa Rica hab ich eine App kennengelernt die wie 'Google Maps' als Navigationssystem genutzt werden kann denn ich hatte die Daten von Nicaragua nicht in meinem Garmin. Die App heisst Waze und ist sensationell. Was auch toll ist ist die Tatsache, dass man im eingebauten Navi des Autos mit Bluetooth Waze oder Google Maps laden kann und man kann Spotify laufen lassen und während der Fahr einfach sagen 'Play Rolling Stones on Spotify' und es funktioniert tadellos.

Was an Waze auch sensationell ist ist die Möglichkeit, dass die Leute die Waze im Auto benutzen, und das sind hier fast alle, Meldungen absetzen können. Dann heisst es plötzlich '500 Meter voraus Polizeikontrolle'. Unten dann zwei .Buttons 'bereits weg' und 'sind noch da'. Wenn die Kontrolle also noch da ist drückt man den entsprechenden Button. Es gibt auch Meldungen wie 'Blitzer in 300m' oder 'Gefahr in 250m'. Sensationell. Bis jetzt kam ich in 1 Kontrolle und zwar ca 500m vom Haus in Diriamba entfernt. Es war aber sehr professionell. Die Polizei absolut in Ordnung. Hat mich aufgestellt.

Ich habe mir nun einen Plan gemacht was ich alles machen will in diesen zwei Wochen denn ich möchte Nicaragua ja endlich mal richtig kennenlernen. Obwohl ich insgesamt sicher mehr als 1 Jahr in Nicaragua war kenne ich relativ wenig vom Land. Nun nehme ich mir die Zeit das nachzuholen weil es wird wohl das letzte Mal sein dass ich hier bin. Es gibt noch soviele andere Länder die ich nicht kenne.

Ich fuhr also von Managua los zum Vulkan von Masaya. Eindrücklich das riesige schwarze Loch aber es war alles vernebelt. Viel gesehen hat man nicht. Aber es ist ja ein Vulkan, da ist sowas wohl zu erwarten.

Dann kam Masaya. In Waze hab ich einfach Masaya angegeben und Waze hat mich dann direkt in's Herz der Stadt geführt mit den vielen kleinen Strassen, dort wo die Leute leben, nicht dort wo die Touristen sind. Dann ging's weiter nach Diriamba und ich habe das Haus tatsächlich selber gefunden und zwar nur, weil ich mich erinnert habe, dass es an der Strasse runter nach 'La Boquita' liegt. Und auch dank dem Spielplatz direkt vor dem Haus.

Nach ungefähr zwei Stunden fuhr ich weiter nach Granada wo ich übernachtet habe. Am Morgen dann in die Stadt um ein paar Fotos zu machen und danach weiter nach San Juan del Sur wo ich im Moment bin. Ich werde hier bis am 15.Juli verweilen und dann zurückfahren nach Managua wo mich MJ und Chris erwarten für eine Tour von 'Flore de Cana' am 16. Juli. Fortsetzung folgt.


 

Donnerstag, 6. Juli 2023

Costa Rica - Islas Tortugas

Gestern war ich von morgens 6am bis abends 7.30pm unterwegs auf einer Tour zu der 'Islas Tortugas'. Insgesamt war es eine nette Sache. Wie gesagt, es gab gratis Margaritas auf dem Weg und auch auf der Insel wobei sie ziemlich knickerig waren mit dem alkoholischen Teil der Drinks. Die Insel selber war schön. Eigentlich muss ich sagen dass der Strand schon war denn man durfte nur am Strand sein mit den diversen Shops dies dort gab Der Rest der Insel sei privater Grund. Was soll's. Geld regiert die NOCH existierende Welt.

Ein schönes Erlebnis war der Pfau der plötzlich aufgetaucht ist. Er ist zahm und man kann ihn von Hand füttern. Er hatte zwei seiner Pfauenfedern die gerade am Ausfallen waren. Ich habe gehofft dass ich eine davon klauen kann aber der Pfau hat mir den Gefallen nicht getan. Und einfach zu ihm hingehen und die Feder noch ausreissen entspricht nicht meinem Charakter.

Jetzt sitze ich im Hotel und überlege mir was ich nun noch machen könnte. Wahrscheinlich fahre ich nach Puntoarenas und bleibe dort eine Nacht. Dann bleiben noch 2 Tage. Vamos a ver. Ist irgendwie komisch. Normalerweise gehen doch Ferien immer viel zu schnell vorbei. In diesem Fall ist es das genaue Gegenteil. Ich hab das Gefühl ich sei schon Monate unterwegs. Ich gehe davon aus dass das mit meinem inneren Zustand zu tun hat der immer noch aufgewühlt ist, aber sowas hab ich wirklich noch nie erlebt. Doch, auf der 9-monatigen Weltreise. Aber da waren es auch 9 Monate und nicht 6 Wochen.



Mittwoch, 5. Juli 2023

Jaco & Islas Tortugas

Ich war wie bereits bekannt zwei Tage in San Jose und habe mich dabei mit Edwin getroffen. Er flog am 2. Juli über Panama nach Madrid und nahm dabei meine Drohne zurück nach Hause. Wir hatten eine nette Zeit bei der ich auch die Drohne ein letztes Mal fliegen lies. Edwin wollte sich unbedingt mal aus der Luft sehen. 😅 

Ich selber musste nun überlegen wie ich die restlichen 7 Tage in Costa Rica verbringen möchte. An der Karibik Küste war ich ja bereits und stundenlang fahren um am Schluss denselben Weg wieder zurückzufahren hat mich nicht sehr angetörnt. Schlussendlich hab ich mich entschlossen nach Jaco zu fahren. Das war eine fast 3-stündige Fahrt an die Pazifikküste. Dort hat es diverse Strände und ich kann dort verweilen oder später noch ein wenig weiterfahren in Richtung Panama.

Gestern hab ich zufälligerweise gesehen, dass es da eine 'Islas Tortugas' gibt die man in einem tägigen Ausflug besuchen kann. Die Fahrt dauert jeweils ca 1 Stunde und die Insel selbst sieht mindestens auf dem Prospekt traumhaft aus. Strände wie auf den Malediven. Wir werden sehen.

Morgen um 6.20am werde ich abgeholt. Nachher gibt's hoffentlich schöne Bilder. Im Kopf und elektronisch. Das Hotel in San Jose das ich in der Nacht vom 9/10 Juli brauche hab ich bereits gebucht da ich ja am 10. Juli morgens um 7am nach Managua fliegen werde.

Ansonsten gibt's nichts neues. Ah, die Margaritas auf dem Schiff sind gratis!



Samstag, 1. Juli 2023

Puerto Viejo & Tortuguero

Seit dem letzten Eintrag ist wieder einiges gelaufen. Aber alles hat gut geklappt, schon fast langweilig 😂

Seit gestern befinde ich mich wieder in San Jose und werde in ungefähr einer Stunde Edwin abholen und hierher in's Hotel bringen.

Es hat noch ein paar Fotos aus Puerto Viejo. Mein Ziel war Tortuguero. Es gibt zwei Möglichkeiten. Die eine ist, nach Puerto Lemon zu fahren und dort ein Boot zu nehmen das einen raufbringt nach Tortuguero. Die andere Möglichkeit ist, mit dem Auto ein rechtes Stück in Richtung San Juan zu fahren und dort unterwegs rauf zu einem Ort namens 'Las Palmitas' zu gehen. Von dort fahren auch Boote nach Tortuguero. Der Weg ist aber nur halb so lange wie der von Puerto Lemon aus und da ich sowieso nach San Juan musste habe ich diese zweite Möglichkeit gewählt. Tortuguero ist ein kleiner Ort an der Küste ganz im Norden von Costa Rica, ca 150km südlich der Grenze von Nicaragua und der Ort liegt mitten in einem riesigen Nationalpark. Tortuguero ist nur mit einem Boot erreichbar. Am Strand kommen die die grossen Schildkröten an Land und legen ihre Eier. Das wird alles streng überwacht und man darf sich ihnen nicht nähern ohne einen Guide von dort. Das alles passiert in der stockdunklen Nacht und man kann nur was sehen weil der Guide ein spezielles rotes Licht hat das scheinbar die Schilkröten nicht stört. Man muss sich auch dunkel anziehen und darf weder Handy noch Kamera mitnehmen.

Der Weg dorthin ist nur mit Boot möglich weil es dort keine Strassen gibt. Aber alles ist  durchzogen mit Kanälen über die die Fahrt nach Tortuguera geht. Wegen den extrem wenigen Niederschlägen ist der Wasserstand in den kleineren Kanälen die dann zu den grösseren führen sehr niedrig und nur weil die Leute dort die Situation kennen können sie trotzdem relativ rasch fahren. Aber zwischendurch laufen die Boote auf und einer der Begleiter muss aussteigen um das Boot wieder in's tiefere Wasser zu schieben. Tief heisst ca 40-60cm!

Ich hatte dort wieder eine Wohnung mit drei Schlafzimmern für mich. Dies weil aktuell keine Hochsaison ist.

Einen Tag später hab ich dann eine 5-stündige Tour mit einem Boot mitgemacht. Nur Ruder sind gestattet aber mit diesem Boot sind wir dann in den Kanälen in ganz kleine Abzweigungen gefahren und dort drin ist man sich vorgekommen wie auf einem anderen Planeten. Es war relativ dunkel und die Geräusche waren gedämpft durch die extreme Planzenwelt um einen herum. Es war wirklich traumhaft. Aber man war sich auch bewusst dass es da Kaimane, Schlangen und weiss der Teufel was noch gibt. Ins Wasser zu springen wäre keine gute Idee gewesen.

Wir haben auch Tiere gesehen, Vögel, Kaimane, Leguane, Affen und Faultiere. Einige der Tiere hatten scheinbar überhaupt keine Angst vor Menschen. Bei einem Vogel und einem Kaiman waren wir so nahe dass man die Tiere mit der Hand hätte berühren können was man aber bei einem Kaiman besser nicht macht.

Am 30. Juni hab ich mich dann auf den Rückweg gemacht. Als ich bereits im Boot sass und nochmals alles gecheckt habe um nichts zu vergessen waren meine Autoschlüssel unauffindbar. Ich raus aus dem Boot mit einem Fahrrad zurück in die Unterkunft - keine Schlüssel. Ich hab mir schon ausgemalt wieviel mich das wohl kosten wird wenn ich die Schlüssel nicht mehr habe. Zurück im Büro in der Stadt wo ich das Bootticket gekauft habe war das Boot natürlich bereits weg und ich musste mal kurz durchschnaufen. So ein Scheiss. Wieso passiert das immer. Ich suchte also die Telefonnummer des Autovermieters und siehe da, in einem kleinen Etui in dem ich den Pass aufbewahre kommt doch tatsächlich der Sch...schlüssel zum Vorschein, schön versteckt in meinem Pass. Dann ging alles sehr schnell. Die haben mir in Windeseile ein Taxiboot organisiert das mich dann mit ziemlichem Speed zu dem andern Boot brachte das ich eigentlich nehmen wollte. Während der Fahrt gab es einen fliegenden Wechsel. Alles nochmal gut gegangen. Und ja, auf der Boot Tour hab ich eine Frau (eine Brokerin) aus Buenos Aires kennengelernt die auch zurück nach San Jose musste. Ich hab sie dann mitgenommen und hatte jemanden zum quatschen. Als wir uns San Jose näherten hatte ich plötzlich keine Internet Verbindung mehr. Ohne die funktioniert natürlich auch Google Maps nicht und ohne das und der Adresse die in Booking drin war wusste ich nicht wie ich nun das Hotel finden sollte. Das Einzige was mir in den  Sinn kam war, dass ich wahrscheinlich mein Guthaben von 2.5 Gigabyte Daten aufgebraucht hatte und genauso war es dann auch. Ich füllte wieder auf und alles war gut. Kurz darauf war ich im Hotel.

Heute nun hab ich Edwin abgeholt der aktuell hier im Zimmer sitzt und ein Sandwich verschlingt. Er wird morgen um 4pm nach Europa fliegen und ich werde ihn zum Flughafen bringen. Er wird wie gesagt meine Drohne nach Hause bringen.

Dann hab ich noch weitere 7 Tage hier in Costa Rica, weiss aber noch nicht was ich damit mache. Wird sich schon was finden.



EU24 Nochmals los im 2024

Nachdem ich nun fast einen Monat zu Hause am Nichtstun bin hab ich mich spontan entschlossen dieses Jahr nochmals loszulegen. Ich habe ja im...