Montag, 31. März 2025

EU25 Hamburg

Aktuell war ich zum dritten Mal in Hamburg. Mein erster Besuch liegt bereits in den 1970er-Jahren, der zweite war letzten Sommer – damals entdeckte ich ein unscheinbares Restaurant, das sich als echter Geheimtipp entpuppte. Dort bekam ich eines der besten Gerichte, das ich je gegessen habe: schlicht, aber genial – Scampi in Knoblauchsauce mit gedünstetem Gemüse. So einfach das auch klingt, der Geschmack war herausragend. Bei meinen beiden Hamburg-Aufenthalten habe ich das Gericht bestimmt zehnmal bestellt.

Hamburg ist eine faszinierende Stadt. Ich habe wieder in derselben Unterkunft übernachtet wie beim letzten Mal – das passiert mir öfter. Offenbar merkt sich der Algorithmus der Booking-App, wo ich zuletzt war, und schlägt es mir erneut vor. Wie dem auch sei – es war wieder eine ausgezeichnete Wahl.

Diesmal habe ich mir die Ausstellung Miniatur Wunderland angesehen, die ich zuvor schon in einer Fernsehdokumentation entdeckt hatte. Kurz gesagt: ein echtes Spektakel. Der Eintritt kostet 20 Euro, und die Ausstellung ist jeden Cent wert.

In einem der Bereiche wird aufgelistet, wie viel Arbeitszeit in die einzelnen Themenwelten – etwa Schweiz, Italien, Österreich oder die Rocky Mountains – geflossen ist. Die Rede ist von Hunderttausenden Arbeitsstunden. Kaum vorstellbar, welcher Aufwand und welches handwerkliche Können dahinterstecken.

Nach meinem Aufenthalt in Hamburg ging es mit dem ICE zurück nach Hause – dort bin ich aktuell. Aber nicht für lange: Morgen geht’s schon wieder weiter in Richtung Portugal.



Sonntag, 23. März 2025

EU25 Kopenhagen

Vorgestern ging es wieder los. Aus Zeitgründen habe ich mich diesmal dagegen entschieden, noch einmal nach Oslo und Bergen zu fahren, und bin stattdessen direkt weiter nach Kopenhagen gereist. Die Zugfahrt dauerte rund sechs Stunden und führte mich von Stockholm nach Malmö. Malmö liegt direkt am Meer, auf der schwedischen Seite. Von dort aus ging es mit einem Regionalzug über die imposante Brücke, die Schweden mit Dänemark verbindet, weiter nach Kopenhagen.

Auch in Kopenhagen habe ich wieder eine hervorragende Unterkunft gefunden – vom Konzept her sehr ähnlich wie die Citybox-Hotels in Stockholm und Tallinn: modern, minimalistisch und effizient. Das Hotel ist nagelneu, der Check-in erfolgt bequem über ein Terminal. Im Gegensatz zu den anderen Standorten gibt es hier allerdings zusätzlich eine großzügige Rezeption, die rund um die Uhr besetzt ist und sämtliche Services anbietet. Die Zimmer sind klein, aber makellos sauber und geschmackvoll durchgestylt. Und das Ganze für rund 80 Franken für zwei Nächte – ein echtes Schnäppchen. Direkt vor dem Hotel stehen Taxis bereit, die hier verhältnismäßig günstig sind.

Gestern habe ich die Altstadt von Kopenhagen besucht – wunderschön, keine Frage. Aber ehrlich gesagt erinnert sie stark an jene von Stockholm, Tallinn, Riga oder Bergen. Ich glaube, ich habe mich langsam etwas „sattgesehen“.

Ich habe noch etwa eine Woche Zeit, bevor ich wieder zu Hause sein muss. Heute um 14:22 geht mein Zug weiter Richtung Hamburg. Danach vielleicht Amsterdam oder Berlin – vamos a ver.




Donnerstag, 20. März 2025

EU25 Stockholm

Vorgestern Morgen war mein letzter Tag in Tallinn – vermutlich auch mein endgültiger Abschied von den baltischen Staaten. Im Mai werde ich 70, und ich bezweifle, dass ich ein drittes Mal in diese Region zurückkehren werde. Es gibt einfach noch so viel anderes auf der Welt zu entdecken.

Der Tod meines Arztes – eines aussergewöhnlichen Menschen, der mich über 45 Jahre lang begleitet hat und ohne den ich vermutlich gar nicht mehr leben würde – hat mich sehr getroffen. Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen. Für mich gilt jedenfalls: Ohne Reisen gibt es keine Zukunft.

Wie auch immer – vorgestern um 18:00 Uhr ging es mit der Baltic Queen von Tallinn nach Stockholm. Eine 14-stündige Überfahrt, die dank einer eigenen Kabine angenehm und entspannt verlief. Der Preis: 122 Euro – völlig angemessen.

Noch an Bord organisierte ich meinen Aufenthalt in Stockholm: zwei Nächte für rund 80 Euro. Ich übernachtete in einer eigenen Kabine auf einem alten Schiff, das zu einem Hostel umgebaut wurde und fest im Herzen Stockholms vertäut ist. Insgesamt liegen hier etwa sieben solcher Schiffe – eine charmante Atmosphäre. Die Kabinen sind klein, aber sobald man das Schiff betritt, wirkt alles viel geräumiger, als es von außen den Anschein hat. Fast wie die TARDIS aus Doctor Who.

Stockholm ist zweifellos eine grossartige Stadt – und ich hatte einmal mehr das Glück, dass das Wetter mitspielte: strahlend blauer Himmel, auch wenn es ziemlich kühl war. Das lag vor allem am eisigen Wind. Doch sobald man ein windgeschütztes Plätzchen in der Sonne erwischt, sind Temperaturen um die 20 Grad durchaus drin.

Morgen um 10:28 geht es weiter Richtung Kopenhagen. Eigentlich wollte ich über Oslo nach Bergen reisen und von dort mit dem Schiff nach Dänemark übersetzen. Aber ich darf auf keinen Fall zu spät zurück in der Schweiz sein – denn am 31. März schliesst die Arztpraxis endgültig.








Fotos von früherem Stockholm Aufenthalt.


 

 

 

 

 

 


 

Sonntag, 16. März 2025

EU25 Riga & Tallinn

Die letzten zwei Tage habe ich in Riga verbracht – wie Vilnius eine eindrucksvolle, wunderschöne Stadt. Es war zwar kalt, um die null Grad, und in der Nacht hat es sogar geschneit, aber dafür zeigte sich tagsüber meist ein strahlend blauer Himmel. Man sagt ja: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung – und das trifft es ganz gut.

Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch existiert inzwischen eine durchgehende Zugverbindung zwischen allen drei baltischen Staaten. Damals war ein Teil der Strecke nur mit dem Bus befahrbar, da die Bahnlinie saniert wurde. Dieses Mal konnte ich die gesamte Route problemlos mit dem Interrail-Ticket zurücklegen – wobei die Preise für die einzelnen Abschnitte ohnehin beinahe symbolisch niedrig sind.

Da ich Ende März ein letztes Mal in der Arztpraxis vorbeischauen muss, werde ich den geplanten Abstecher bis nach Bergen voraussichtlich nicht mehr realisieren können. Heute bin ich mit dem Zug von Riga nach Tallinn gefahren, wo ich mich aktuell befinde. Für übermorgen habe ich bereits ein Ticket für die Fähre von Tallinn direkt nach Stockholm – Finnland lasse ich aus genannten Gründen besser aus.

Von den drei baltischen Hauptstädten ist Tallinn für mich ganz klar die schönste. Aber mehr dazu – inklusive Bildern – gibt’s dann im nächsten Blogeintrag über Tallinn. Fürs Erste gibt’s sonst nicht viel zu berichten.







Bilder vom ersten Riga Besuch


 

Freitag, 14. März 2025

EU25 Vilnius

Nach einem 2 tägigen Aufenthalt in Warschau hab ich vorgestern morgen um 07:55 den Zug nach Vilnius genommen. Vilnius ist die Hauptstadt von Litauen, einem der drei baltischen Staaten. Ist irgendendwie ungemütlich nur ca 60 km entfernt von der Weissrussischen Grenze entfernt zu sein wo ja Russland seit neuem Atomraketen platziert hat. Aber was solls. Sterben tun wir alle irgendwann. Ich hoffe einfach dass ich dann mitten drin bin und es mich in Atome zersplittert. Hab gehört dass das ziemlich schnell geht..

Also, ich bin nun das zweite Mal in Vilnius. Letztes Mal kam ich von Finnland her, nun gehts in Richtung Finnland. Ich weiss allerdings nicht, ob ich wirklich von Tallin nach Helsinki fahren soll weil ich hab ja in Finnland immer noch diese Scheiss-Busse offen von 560 Euro. Normalerweise wird man mit dem Schweizer Pass überall durchgelassen ohne grosse Kontrolle. Aber wenn die im Computer nachschauen dann werden sie das sehen und ich habe keine Ahnung wie die dann reagieren. Im besten Fall muss ich einfach die 560 Euro bezahlen und das wäre ok. Was aber wenn es wegen der  Verzögerung rsp dem Nichtbezahlen plötzlich 5000 Euro sind?? Aber es gibt eine Alternative. Von Tallin aus gibt es direkte Schiffsverbindungen nach Stockholm und so kann ich den Schlamassel umgehen.

Hier sind, nachdem ich nun praktisch zwei Wochen das schönste Wetter hatte, die Temperaturen auf 0 Grad runter und letzte Nacht hat es sogar geschneit. Aber aktuell ist es zwar kalt aber der Himmel ist blau.

Morgen gehts weiter nach Riga in Lettland. Ich habe noch einiges vor mir (Stockholm, Oslo und Bergen falls es zeitlich drin liegt, dann Schiff oder Zug nach Dänemark usw.) Das muss ich alles bis Ende März schaffen weil dann kann ich ein letztes Mal beim Arzt vorbei (nach 45 Jahren!).  Habe gemischte Gefühle diesbezüglich.









Fotos vom ersten Vilnius Besuch









Montag, 10. März 2025

EU25 Dresden 2

Meine Pläne haben sich wieder etwas geändert. Ich habe noch einen Tag in Dresden angehängt. Seit nun fast zwei Wochen habe ich traumhaftes Wetter. Gestern waren es 17 Grad bei dauerhaft blauem Himmel.

Auschwitz hab ich definitiv gestrichen. Dies, nachdem ich mir überlegt habe warum ich überhaupt dorthin will. Dass Auschwitz der Ort auf der Welt ist an dem wohl das schlimmste Verbrechen der Menschheitsgeschichte stattgefunden hat weiss ich. Mao und Stalin sind zwar auch für den Tod von Millionen Menschen verantwortlich aber ein industrielles Abschlachten wie in Deutschland war es nicht. In China sind Millionen Menschen verhungert wegen der stumpfsinnigen Politik der Regierung. In Russland hat das Ganze über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren stattgefunden und wurde von den verschiedensten Vasallen an den verschiedensten Orten ausgeführt. Wenn ich nach Ausschwitz gehen würde dann käme ich mir vor wie ein Gaffer der sehen will wo und wie das Ganze gemacht wurde. Ich war in Washington an der Gedenkmauer für die ca 36'000 in Vietnam gefallenen Soldaten. Das hat mich schon sehr mitgenommen. Praktisch alle Besucher dort hatten Tränen in den Augen. In Ausschwitz wäre das noch viel extremer. Und es gibt doch tatsächlich Menschen die der Nazizeit nachtrauern. Für mich absolut unvorstellbar.

Ich bin aktuell noch im Hotel in Dresden und werde um 11:55 Uhr mit dem Zug nach Warschau fahren. Von dort geht es dann voraussichtlich weiter nach Vilnius wieder in die baltischen Staaten.

 


 

Sonntag, 9. März 2025

EU25 Dresden

Von Prag kommend bin ich nach einer fast 5-stündigen Fahrt mit dem ICE Prag-Berlin in Dresden eingetroffen. Vom Bahnhof hab ich mir dann ein Taxi genommen und bin zu meiner Unterkunft in der Leipzigerstrasse gefahren. Von hier aus sind es mit dem Tram ca 8 Minuten bis zur Gedächtniskirche, dem Ort an dem ich die Fotos gemacht habe.

Dresden wurde ja im zweiten Weltkrieg von den Engländern bombardiert. Die ganze Stadt ist in einem riesigen Flammenmeer zugrunde gegangen. Dieser Angriff wird oft als Kriegsverbrechen der Aliierten bezeichnet. Nun, wenn die Deutschen den ganzen Scheiss nicht angefangen hätten dann hätte es auch diesen Angriff nicht gegeben. Wie man auf den Fotos sieht sind alle Gebäude die den Angriff teilweise überlebt haben schwarz. Das sind die Überreste des Feuers das man wohl extra so gelassen hat als reminder. Der Slogan nach dem Krieg war ja 'nie wieder'. Was allerdings momentan auf der Welt läuft lässt Schlimmes vorausahnen.

Dresden wäre sicher eine Stadt wo es noch viel mehr zu sehen gäbe. Aber wie gesagt, ich fühle mich gut wenn ich mich bewege. Deshalb geht es morgen wieder weiter nach Auschwitz.

 


 

Freitag, 7. März 2025

EU25 Prag

Nach einem 4-tägigen Kurzaufenthalt zuhause bin ich am Dienstag wieder losgefahren. Mein Interrailpass ist noch zwei Monate gültig.

Wie bereits  im Dezember hab ich als erstes wieder den Nachtzug Zürich-Budapest genommen. Dieses mal fuhr ich aber nur bis Wien. Ich hab mir wieder den Schlafwagen gegönnt und hatte auch dieses Mal wieder das Glück, dass ich eine Kabine für mich alleine hatte. Der zweite Passagier hat es sich wohl anders überlegt. Dieses Mal war es ein Schlafwagen der ÖBB und nicht einer der Ungarischen Staatsbahnen. Vom Platz her war der Wagen obwohl neu nicht so der Hit. Er war zweistöckig und man musste sich wirklich in die Kabine reinzwängen. Ist man aber mal drin dann ist es angenehm da es zwei grosse Fenster gibt. Eines auf der Seite und eines gegen oben. Wenn man im Bett liegt sieht man die Sterne falls das Wetter es erlaubt.

Ja, mit dem Wetter hatte ich bis jetzt Glück. Es ist  seit der Abfahrt vor 3 Tagen immer angenehm warm. 

Eigentlich war der Plan so, dass ich nach Wien fahre und dort mindestens einen Tag bleibe. Ich bin aber bereits um 08:00 Uhr dort angekommen und hatte wieder das Problem, dass ich in den bezahlbaren Hotels erst ab 15:00 Uhr einchecken kann. Irgendwie hat mir das nicht so zugesagt und ich habe mich spontan entschlossen, gleich mit dem nächsten Zug nach Prag weiterzufahren. Eine Stunde später war es soweit und um 14:30 Uhr war ich in Prag. Wie der Zufall es so will bin ich im gleichen Hotel gelandet wie bereits bei meinem ersten Prag Aufenthalt.

In Prag hatte ich einen vollen Tag zur Verfügung und konnte erstmals meine neue Osmond Filmkamera testen. Die Qualität der Aufnahmen ist sensationell. Eigentlich ging ich davon aus, dass mich die Leute komisch anschauen wenn ich die Kamera mit den Stirnband auf meiner Stirne platziere aber heute scheint wirklich nichts mehr aufzufallen. Gut so.

Heute morgen ging es dann weiter. Aktuell bin ich in Dresden. Wetter immer noch tadellos. Morgen schau ich mir die Stadt an. Danach fahre ich weiter nach Oswiecim in Polen. Dies scheint der polnische Name für Ausschwitz zu sein. Eine traurige Sache aber ich wollte schon lange mal zu dieser Gedenkstätte.

Die Bilder mit den Metallautos sind aus einer Ausstellung mitten in Prag.




EU25 Bergen Oslo Stockholm Boden Narvik

Wieder sind einige Tage ins Land gezogen – Tage, die sich still und unaufgeregt dahinschoben, ohne dass es etwas Besonderes zu berichten geg...