Vorgestern Morgen war mein letzter Tag in Tallinn – vermutlich auch mein endgültiger Abschied von den baltischen Staaten. Im Mai werde ich 70, und ich bezweifle, dass ich ein drittes Mal in diese Region zurückkehren werde. Es gibt einfach noch so viel anderes auf der Welt zu entdecken.
Der Tod meines Arztes – eines aussergewöhnlichen Menschen, der mich über 45 Jahre lang begleitet hat und ohne den ich vermutlich gar nicht mehr leben würde – hat mich sehr getroffen. Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen. Für mich gilt jedenfalls: Ohne Reisen gibt es keine Zukunft.
Wie auch immer – vorgestern um 18:00 Uhr ging es mit der Baltic Queen von Tallinn nach Stockholm. Eine 14-stündige Überfahrt, die dank einer eigenen Kabine angenehm und entspannt verlief. Der Preis: 122 Euro – völlig angemessen.
Noch an Bord organisierte ich meinen Aufenthalt in Stockholm: zwei Nächte für rund 80 Euro. Ich übernachtete in einer eigenen Kabine auf einem alten Schiff, das zu einem Hostel umgebaut wurde und fest im Herzen Stockholms vertäut ist. Insgesamt liegen hier etwa sieben solcher Schiffe – eine charmante Atmosphäre. Die Kabinen sind klein, aber sobald man das Schiff betritt, wirkt alles viel geräumiger, als es von außen den Anschein hat. Fast wie die TARDIS aus Doctor Who.
Stockholm ist zweifellos eine grossartige Stadt – und ich hatte einmal mehr das Glück, dass das Wetter mitspielte: strahlend blauer Himmel, auch wenn es ziemlich kühl war. Das lag vor allem am eisigen Wind. Doch sobald man ein windgeschütztes Plätzchen in der Sonne erwischt, sind Temperaturen um die 20 Grad durchaus drin.
Morgen um 10:28 geht es weiter Richtung Kopenhagen. Eigentlich wollte ich über Oslo nach Bergen reisen und von dort mit dem Schiff nach Dänemark übersetzen. Aber ich darf auf keinen Fall zu spät zurück in der Schweiz sein – denn am 31. März schliesst die Arztpraxis endgültig.
Fotos von früherem Stockholm Aufenthalt.
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