Sonntag, 19. Oktober 2014

Mumbai

Erster Eindruck heute 19. Oktober in Mumbai. Super Wetter, tolle Stadt in der es viel zu sehen gibt und, mein Auge ist besser geworden. Es scheint wieder aufwärts zu gehen.... Mehr sobald Fotos da sind.
So, der Tag ist rum und der erste Eindruck hat nicht getäuscht. War wieder ein guter Tag, super Wetter, alles hat gut funktioniert und auch mit den Curry-Indianern hatte ich keine Probleme.

Heute morgen früh hat mich der Muezzin vom Minarett das scheinbar gerade hier um die Ecke steht aus den Träumen gerissen. Dieses Mal ist es mir wieder ziemlich eingefahren so wie das erste mal als ich das gehört habe. Das war in Teheran und dort waren es natürlich sehr viel mehr Muezzine auf vielen Minaretten über die ganze Stadt verteilt denn im Gegensatz zu Mumbai ist Teheran zu 100% islamisch.
Ich bin genau in dem Moment erwacht als der Muezzin wohl das Mikrofon angestellt hat. Die Stadt schlief noch und man hörte das Einschaltklicken des Schalter in der ganzen Stadt. Dann hörte man das Atmen des Muezzins und dann hat er angefangen mit seinem Adhān.

Diese Gesänge tönen immer so wie wenn es alte Männer wären die das vortragen. Nach ca 5 Minuten kam dann noch ein zweiter dazu irgendwo von einem andern Distrikt der Stadt.
Es ist komisch aber irgendwie hatte das für mich etwas beängstigendes. Die schlafende Stadt und dann diese zwei alten Männern die mit ihren für unsere Ohren doch recht fremdartigen Gesängen sich irgendwie jedem aufdrängen, ob man nun will oder nicht. 0530am und es ist sehr laut!. Man darf nicht vergessen dass in Indien die Moslems soviel ich weiss nur ca 13% der Bevölkerung ausmachen. Die meisten hier (über 80%) sind Hindus. Christen sind mit 2.3% die drittgrösste Religionsgruppe, also mehr als die Sikhs die eigentlich auch eine uralte indische Religionsgemeinschaft sind. Hinduismus ist älter als das Christentum (mehr als 1000 Jahre) und viel älter als der Islam.
Bei uns wo praktisch 96% Christen sind gibt es schon Probleme mit Kirchenglocken am Sonntag morgen. In dieser Beziehung ist hier schon eine grosse Toleranz gefragt.

Es hat mich irgendwie beschäftigt dass dieser Morgengesang für mich etwas beängstigendes hatte. Das war früher nicht so. Aber ich glaube der Scheiss der jetzt gerade durch diese Mörderbande der ISIS im nahen Osten im Namen des Islam verübt wird vergiftet die Atmosphäre. Da kann man noch so tolerant sein und ich schätze mich selber eigentlich als sehr tolerant ein, irgendwie färbt es trotzdem ab. Ich habe mir vorgenommen eine deutsche Übersetzung des Koran zu lesen um wirklich mal selber zu sehen was denn nun wirklich Sache ist.

Nun zu angenehmerem. Ich bin heute sehr früh um 1200Uhr aufgestanden und bin dann mit einem Vorortszug ganz in den Süden der Stadt gefahren zum sog. 'Gateway of India'.
Gleich dahinter steht das Taj Palace Hotel http://en.wikipedia.org/wiki/The_Taj_Mahal_Palace_Hotel

Hier unten ist der Distrikt von Mumbai wo auch der Geld-Adel und die reichen Inder wohnen. Hier wird wie in China ein Hochhaus (50 und mehr Stockwerke) neben dem andern gebaut und es ist allgemein sauberer und gepflegter. Hier steht auch das wunderschöne bis 1996 Victoria Terminus genannte Bahn-Terminal von Mumbai das aber heute wie alles andere auch einen indischen Namen trägt und zwar das Chhatrapati Shivaji Terminus  http://de.wikipedia.org/wiki/Chhatrapati_Shivaji_Terminus

Nun noch was ganz anderes. Ich muss mir unbedingt (ich habe ja noch fast 3 Wochen vor mir) ein kleines Dokument machen in dem ich die Namen von indischen Speisen mit je einem Foto dazu eintrage. Dies obwohl ich eigentlich nie richtig gross Hunger habe, aber Essen muss man, es geht nicht anders, ehrlich.
Wenn ich dann aber irgendwo bin und eine Menuekarte bekomme dann verstehe ich Bahnhof und wenn sie dann mit ihrem indisch-englisch erklären um was es sich bei einer Speise handelt verstehe ich in der Regel danach noch weniger.

Es gibt viele Stände hier und die Dinge sehen teilweise auch ok aus aber leider sieht man ihnen meist nicht an was es ist denn hier wird viel püriert oder in Saucen aufgetischt.

In Chennai sind die Tischgewohnheiten übrigens ziemlich gewöhnungsbedürftig.
Wenn man in ein Restaurant kommt dann wird der Tisch abgeputzt und jeder Gast bekomme ein grosses Blatt von irgend einer Pflanze, ich glaube es sind Bananenblätter und die sind wirklich gross, grösser als die Sets die wir bei uns auf den Tisch geben. Die Leute leeren dann ein wenig Wasser auf die Blätter und wischen sie so mit den Händen ab und das Wasser wird dann auf den Boden gekippt.
Das Essen selber wird je nach Art des Essens direkt auf das Blatt gegeben (wenn die Häppchen genug zusammenhalten). Dann kommen sie nebeneinander auf das Blatt, Saucen und solche Dinge werden in kleinen Schälchen serviert.
Gegessen wird mit den Händen. Es gibt kein Besteck und das Essen ist fast immer so dass man nichts schneiden muss. Da praktisch immer Reis dabei ist wird ein wenig Reis in die eine Hand genommen und eine Art Schälchen damit gebaut. Dann werden die Zutaten in dieses Reisschälchen gegeben und rein damit. Das geht eigentlich recht gut und die Leute sind sich das so gewohnt dass es auch nicht komisch oder abstossend aussieht weil alles runterfällt denn das tut es eben nicht.
Nur mit der Suppe hatte ich ein wenig Mühe, die ist mir immer durch die Finger gelaufen......

Also dann, hier noch ein paar Fotos. Weiss noch nicht was als nächstes kommt.

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